Was kostet ein Garten?

Haus mit Pool und Garten.
Die Kosten für einen Garten müssen im Baubudget mit eingeplant werden. Foto: www.teichbau.ch

Wenn das zukünftige Haus geplant wird, sollen Träume realisiert werden. Wohnküche, Wellnessbad, Marmorboden – teure Verlockungen gibt es viele. Aber wie sieht es ums Haus herum aus? Was wird aus dem Garten?

Eine Terrasse mit Pergola oder Markise, Rasen und Bäume, eine Hecke, ein Gartenhäuschen, ein Carport, ein Teich oder gar ein Pool – auch außerhalb des trauten Heimes lässt sich leicht viel Geld verbuddeln. Je nach Lust und Laune muss man für die Außenanlagen 10000 bis 40000 Euro veranschlagen. Zwar sind die Zinsen für Baugeld erfreulich niedrig (Stand 13.6.2013), doch die meisten Bauherren nutzen dies, um den Kredit schneller zu tilgen oder um das Haus etwas größer zu bauen oder schöner auszustatten.

„Garten? Den kann ich doch selber anlegen!“ Tatsächlich kann man durch Eigenleistung ein paar Tausend Euro sparen, aber wenn das Ganze sich nicht über längere Zeit hinziehen soll, kommt man kaum umhin, einen professionellen Gartenbauer hinzuziehen.

Kreditsumme 
erhöhen

Was also tun? Die naheliegende Lösung besteht darin, das niedrige Zinsniveau zu nutzen und die Kreditsumme zu erhöhen. Angenommen das Haus wird bisher mit Gesamtkosten von 300000 Euro kalkuliert. Die Bauherrschaft bringt 100000 Euro, also ein Drittel davon, als Eigenkapital mit. Nun beschließt die Bauherrschaft, die Außenanlagen gleich noch mitmachen zu lassen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 15000 Euro, 3000 Euro bestreiten die Hausbesitzer durch Eigenleistung. Dadurch erhöhen sich die Gestehungskosten auf 312000 Euro, der Kreditbedarf beträgt nun 212000 Euro statt 200000 Euro.

Damit die Kreditkosten dadurch nicht unverhältnismäßig teuer werden, ist es entscheidend, dass der Beleihungsauslauf die 80-Prozent-Marke nicht überschreitet. Das ist hier der Fall. Selbst wenn man den üblichen Sicherheitsabschlag von zehn Prozent auf den Verkehrswert des Hauses vornimmt, erhöht sich bei diesem Beispiel der Beleihungsauslauf von rund 74 auf 75 Prozent.

Um die günstigen Zinsen möglichst lange zu sichern, vereinbaren die Bauleute mit ihrem Kreditgeber eine 15-jährige Zinsbindung. Der Sollzins liegt bei 2,90 Prozent (2,94 Prozent eff.), als anfängliche Tilgung werden 2,5 Prozent festgelegt. Die monatliche Rate beträgt somit 954 Euro. Die Restschuld am Ende des Zinsbindungszeitraumes läge – ohne Sondertilgungen – bei 112551,47 Euro.

Wären die Bauleute bei ihrem ursprünglichen Finanzierungsvolumen von 200000 Euro 
geblieben, hätte sich die monatliche Rate bei gleicher Tilgung (Sollzins 2,89 Prozent, 2,93 Prozent eff.) auf 898,33 Euro belaufen (Restschuld nach 15 Jahren 106256,23  Euro). Die Differenz liegt also etwas über 55 Euro pro Monat.

Alternative 
Bausparvertrag?

Wäre es sinnvoller, die monatliche Mehrbelastung in 
einen Bausparvertrag zu investieren, um dann nach sieben Jahren das Bauspardarlehen in Anspruch zu nehmen? Eher nein, denn für eine Bausparsumme von 12000 Euro müsste die Bauherrschaft je nach Anbieter und Tarif ca. 100 Euro pro Monat aufbringen. Und dazu sieben Jahre warten, um das Projekt Garten zu verwirklichen.

Fazit: Ein schöner Garten erhöht die Lebensqualität ganz erheblich. Bauherren sollten das niedrige Zinsniveau nutzen und den Garten gleich mitgestalten lassen. Zumindest so weit, dass die Wohnfreude ungetrübt ist und sich alle Hausbewohner gerne im Freien aufhalten.

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