Fenster und Verschattung

Fenster und Verschattung
Nicht nur großformatige, bodentiefe Fenster (Weru) brauchen gut funktionierende Schattenspender.

Moderne Fenster erzielen in der Heiz­periode beachtliche Wärmegewinne, deshalb ist eine großflächige Verglasung auf der Südseite von Vorteil. Dabei muss natürlich auf gute Werte für Wärmegewinn und(!)  Wärmeschutz geachtet werden. Aber auch die Fenster auf der Ost-, West- und Nordseite sollten nicht zu klein ausfallen, zumal wenn dort Räume liegen, die häufig genutzt werden wie beispielsweise die Küche.

Als Basis für eine vernünftige Fenste­rplanung gelten die folgenden Punkte:

  • farbneutrale Verglasung mit einem Lichttransmissionsgrad von etwa 65 bis 75 Prozent wählen
  • ein Breite-Tiefe-­Verhältnis der Räume von etwa 1 : 2
  • die Fensterfront sollte etwa 20 Prozent der Raumfläche betragen
  • Breite und Höhe der Fenster etwa 1,5 bis 2,5 Meter, Brüstungshöhe etwa 90 Zentimeter und Fensteroberkante möglichst deckennah
  • auf Glasteilung durch Sprossen verzichten
  • möglichst geringe Abschattung durch Verbauung oder Pflanzen
Die Markise (Markilux) schützt vor zuviel Sonne auf der Terrasse und im Haus. Bei Dunkelheit macht die dimmbare LED-Lichtleiste „Spotline“ gute Stimmung.
Die Markise (Markilux) schützt vor zuviel Sonne auf der Terrasse und im Haus. Bei Dunkelheit macht die dimmbare LED-Lichtleiste „Spotline“ gute Stimmung. Foto: Markilux

Luftzufuhr ist eine wichtige Fensterfunktion

Neben dem Lichteinlass ist die Luftzufuhr eine der wichtigsten Funktionen von Fenstern. Das Querlüften mit zwei weit geöffneten, sich gegenüber liegenden Fenstern ist dabei besonders effektiv. Mit Schiebe- und Drehkippfenstern lässt sich mit geeigneter Beschlagtechnik der Lüftungsspalt gut regulieren. Zunehmend werden automatisch betriebene Fenster und Fensterlüfter auch als  Einbruchschutz und gegen Regen, Sturmfolgen und Lärmbelästigung eingesetzt. An viel befahrenen Straßen ist zudem ein Schalldämmlüfter in Schlaf- und Kinderzimmern eine sinnvolle Investition. Dachflächenfenster im Treppenhaus sind ideal für die Belichtung und die Nachtkühlung, damit die nach oben steigende warme Luft sich nicht im Dachgeschoss staut (Kamineffekt). Eine elektromotorische Öffnung ist hier der „Leiter­lösung“ klar vorzuziehen.

In engen Räumen sind vertikale und horizontale Schiebefenster eine gute Alternative zu Klappfenstern. Dank moderner Beschläge und Dichtungen sind diese Fenster mittlerweile ausreichend wind- und regendicht. Wenn nur Tageslicht gefragt ist, reichen ­günstigere festverglaste Fenster.

Unabhängige Institute für Qualitätsnachweis

Die CE-Kennzeichnung von Fenstern auf Basis der Produktnorm für Fenster und Außentüren (EN 14351-1) ist baurechtlich vorgeschrieben, wird aber oft als Qualitätszeichen missverstanden. Sie zeigt allerdings nur, dass grundlegende Sicherheitsanforderungen der Europäischen Gemeinschaft erfüllt werden. Herstellerunabhängige Nachweise und Prüfungen zur Qualität und Dauerhaftigkeit sind beim CE-Zeichen nicht ­vorgeschrieben. Mehr Sicherheit bietet deshalb eine Zertifizierung, Prüfung und regelmäßige Überwachung von Qualitätsmerkmalen durch eine neutrale Institution, beispielsweise dem ift Rosenheim oder der RAL-Gütegemeinschaft.

Selbst bei ungewöhnlichen Fensterformaten gewähren die Jalousien von Schanz passgenauen Schatten und Sichtschutz.
Selbst bei ungewöhnlichen Fensterformaten gewähren die Jalousien von Schanz passgenauen Schatten und Sichtschutz. Foto: Schanz

Sonnenschutz ist im Neubau vorgeschrieben

Generell besteht ein Zielkonflikt zwischen solarer Energienutzung und Sonnenschutz, der sich aber gut durch eine Verschattung lösen lässt. Um im Sommer Überhitzung zu vermeiden, lassen sich südseitige Flächen durch Balkone, Vordächer oder einen Dachüberstand verschatten. Aber auch Fenster auf der West- und Ostseite benötigen Sonnenschutz. Grundsätzlich funktioniert ein ­außen liegender Sonnenschutz besser als ein innen liegender, weil die Wärme das Glas nicht passiert und damit komplett draußen bleibt. Übrigens dämmen Wärmeschutzfenster gegen Kälte und(!) Hitze.

Beim Sonnenschutz gibt es eine große Auswahl an Funktionen, Formen und Farben. Hilfreich ist eine Einstellbarkeit und Zonierung des Verschattungsgrades, beispielsweise durch Jalousien, die im oberen Bereich mehr Licht durchlassen. Automatisch gesteuerte Jalousien ermöglichen bei Abwesenheit die optimale Regelung zwischen Energiegewinn und Verschattung und ­sichern das Hochfahren, wenn ein Sturm naht. Bei teilweiser Verschattung können Probleme mit Glasbruch entstehen, weil für das Glas der Temperaturunterschied zwischen verschatteten und sonnenbeschienenen Flächen zu groß wird. Hier hilft der Einsatz von Einscheibensicherheitsglas (ESG), das deutlich höhere Festig­keiten hat als normales „Floatglas”.

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