Effizienz gehört zum ganzheitlichen Konzept

Architektenhaus von Graft
Foto: Tobias Hein, Berlin

Unter dem Projekttitel „Holistic Living“, „ganzheitliches Leben“ wurde dieses futuristisch anmutende Einfamilienhaus in fußläufiger Entfernung zum Großen Wannsee konzipiert. Zusammen mit dem benachbarten Doppelhaus bildet es ein bis ins kleinste Ausstattungsdetail durchkomponiertes Gebäude-Ensemble, das die charakteristische Handschrift des Berliner Architekturbüros Graft trägt. Die  beiden zueinander versetzten Geschosse bilden geschickt genutzte Vor- und Rücksprünge, umhüllt von einer die Horizontale betonenden Fassadenverkleidung aus Douglasienleisten.

Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung installiert. Ein Energiemanagementsystem mit Batterie gewährleistet, dass Verbraucher zu Tageszeiten mit geringem Netzstromverbrauch eingeschaltet werden.

Foto: Tobias Hein, Berlin

Unter dem auskragenden Obergeschoss bildet sich geschickt ein geschützter Carport mit Stromtankstelle.  Foto: Tobias Hein, Berlin

Sparsame Technik und gesunde Materialien

Es wurden ausschließlich energieeffiziente Haushaltsgeräte und Leuchtmittel eingesetzt. Die Gebäudeautomatisierung über ein BUS-System ermöglicht eine weitere energetische Optimierung. Resultat:  Das Gebäude erzeugt mehr Energie als es verbraucht. So wird der CO2-neutrale Betrieb eines E-Autos aus dem Energieüberschuss ermöglicht, eine Batterieladung erlaubt die Fahrt in die Innenstadt und zurück. Eine Grauwassernutzungsanlage sowie eine Regenwasserzisterne dienen der Gartenbewässerung.

Das erfolgreiche Zusammenspiel der effektiv gedämmten Gebäudehülle mit der intelligenten und vernetzten Haustechnik ist eine wichtige Komponente des ganzheitlichen Konzeptes. Eine weitere ist die Verwendung von wohngesunden Materialien wie Holzfaserdämmung, Lehmputz und offenporigen Massivholzböden. Die Baustoffe wurden auf Nachhaltigkeit – ausschließlich FSC-zertifiziertes Holz kam zum Einsatz – und maximale Wiederverwertbarkeit überprüft.

Foto: Tobias Hein, Berlin

Alle Bauteile vom Boden über die Sitz-Fensterbänke bis hin zur gestalteten Decke mit integrierter Beleuchtung fügen sich mit leichtem Schwung zu einem stimmigen Ganzen. Darüber hinaus gibt es einen wohngesunden Materialmix: Der Bodenbelag aus geöltem Eichenparkett zieht sich die Treppe hinauf ins Obergeschoss. Foto: Tobias Hein, Berlin

Kamin als wärmendes Zentrum 

In die Hausecke eingeschnitten liegt der Eingang, geschützt von der darüberliegenden Dachterrasse. Eine fließende Raumaufteilung, die aber durch Nischen, Wechsel im Bodenbelag und Niveauunterschiede klare Zonen definiert, kennzeichnet das Erdgeschoss. Vom Entree aus gehen die Bereiche für Essen, Kochen und Wohnen nahtlos ineinander über, der Raum weitet und öffnet sich mit raumhohen Fensterschiebetüren hin zum Garten. Hausinneres und umgebendes Grün bilden ein eng verzahntes Raumkontinuum. Lediglich der Abstellraum sowie das Gäste-WC sind im Erdgeschoss abgetrennt. Wärmendes Zentrum ist der skulpturale Kamin, der gleichzeitig den Treppenaufgang zu den privaten Rückzugsräumen im Obergeschoss integriert. 

 Foto: Tobias Hein, Berlin

Das Kamin-/Treppenelement und der Flur im Obergeschoss sind mit Lehm verputzt. 
Innen- und Außenraum sind eng miteinander verbunden. Zahlreiche Durch- und Einblicke lassen die Grenzen verschwimmen, auch zum benachbarten Doppelhaus. Foto: Tobias Hein, Berlin

Das große Elternschlafzimmer mit zugehörigem Bad ist zum Garten orientiert. Von hier aus reihen sich drei weitere Räume aneinander. Sie werden zum gemeinsamen Spielen und als zwei separate Kinderschlafzimmer genutzt. Ein weiteres Badezimmer und WC komplettieren die Etage. Die großflächige, blickgeschützte Dachterrasse lädt zum Spielen und Sonnenbaden ein. Der Flur auf dieser Ebene wurde wie die Kaminwände mit feuchtigkeitsregulierendem Lehmputz ausgestattet. Im Untergeschoss ergänzen ein geräumiges Arbeits- und Gästezimmer, Bad, WC sowie Hauswirtschafts-, Technik- und Lagerräume das großzügige Platzangebot. 

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