Neue Lichtblicke?

Die sogenannte Energiesparlampe (ESL), oder korrekt Kompaktleuchtstofflampe, ist günstig in der Anschaffung und ein echtes Sparwunder im Verbrauch: Bei gleicher Lichtleistung benötigt sie bis zu 80 Prozent weniger Energie als herkömmliche Glühbirnen. Je nach Hersteller und Produkt weist sie eine Lebensdauer von 6 000 bis 15 000 Stunden auf – was sechs bis 15 mal so lange ist, wie die üblichen 1 000 Stunden, die eine durchschnittliche Glühbirne hielt. Die ESL besteht aus einer mehrfach gebogenen oder gewendelten Leuchtstoffröhre in der sich flüssiges oder festes Quecksilber und ein Edelgas befinden.

ESL weisen erhebliche Unterschiede bei der Lichtqualität, der Schaltfestigkeit, der Lebensdauer und der Umweltverträglichkeit auf. Aufgrund ihrer sperrigen Form und der als unattraktiv empfundenen Optik der gefalteten Glasröhren, dem kaltem und als flimmernd empfundenem Licht sowie der oft schlechten Farbwiedergabe, waren viele Verbraucher wenig von den ersten Produkten angetan. Vor allem aber ihr Quecksilbergehalt hat sie in den letzten Jahren in Verruf gebracht.

Aktuelle Modelle der Kompaktleuchtstofflampen bringen allerdings wesentlich bessere Lichtergebnisse als ihre Vorgänger. Vor allem in puncto Lichtfarbe und Farbwiedergabe können deutliche Qualitätssteigerungen festgestellt werden – das leidige Quecksilber enthalten sie aber immer noch. Quecksilber ist ein silberweißes, flüssiges und giftiges Schwermetall, das bereits bei Zimmertemperatur Dämpfe abgibt. Diese wirken, wenn man sie einatmet, stark toxisch. Das Quecksilber in Energiesparlampen ist in der Glasröhre eingeschlossen und wirkt sich bei normalem Gebrauch nicht negativ auf den menschlichen Organismus aus. Allerdings ist das Schwermetall Grund dafür, dass Energiesparlampen nicht über den Hausmüll, sondern gesondert entsorgt werden müssen und dass ein Lampenbruch negative gesundheitliche Folgen haben kann.

Quecksilberfrei geht (noch) nicht

Grund zur Panik besteht aber auch dann nicht: Neue Messungen des Umweltbundesamtes (UBA) zeigen, dass wer nach dem Zerbrechen einer Energiesparlampe sofort und gründlich lüftet, keine Gesundheitsrisiken durch Quecksilber befürchten muss. UBA Präsident Jochen Flasbarth wünscht sich außerdem die Bruchsicherheit von Energiesparlampen zu verbessern: „Splittergeschützte Modelle mit Plastik- oder Silikonmantel bieten schon heute Vorteile, da sie das sichere Aufräumen zerbrochener Lampen vereinfachen. Durch die neuen Messungen fand das UBA außerdem heraus, dass aus Energiesparlampen mit Amalgamtechnik (festem Quecksilber) deutlich weniger giftige Dämpfe austreten, als aus solchen mit flüssigem Quecksilber. Um das Risiko einer Quecksilbervergiftung zu minimieren, werden die Grenzwerte für Energiesparlampen mit einer Leistung unter 30 Watt ab dem 01.01.2013 auf 2,5 Milligramm beschränkt. Es gibt aber bereits Lampen, die wesentlich weniger Quecksilber enthalten.

Die Quecksilbermenge in einer Lampe ist auf ihrer Verpackung hinter dem Kürzel Hg für Quecksilber verzeichnet. Halogenlampen gibt es für normale Netzspannung und als Niedervolt- Halogenlampen, die immer mit einem Transformator betrieben werden müssen. Sie verfügen im Vergleich zu Glühlampen über eine zehn bis 20 Prozent größere Helligkeit und sind dabei etwa 30 Prozent effektiver in der Energieausbeute – und daher in puncto Energieeinsparung eher eine Kompromisslösung.

Kompromiss: Halogen

Dabei weisen sie eine bis zu fünfmal höhere Lebensdauer auf, funktionieren ganz ähnlich wie herkömmliche Glühlampen, sind in der Regel dimmbar und gehören ebenfalls zur Familie der Temperaturstrahler, deren Licht durch die Erhitzung einer Wolframwendel entsteht. Ihre Kolben sind mit Halogengas gefüllt, das den Verschleiß der weiß glühenden Wolframwendel verringert und die Schwärzung des Kolbens aus Quarzglas reduziert. Die Vorteile des Halogenlichtes liegen in der angenehmen warmweißen Lichtfarbe und der sehr guten Farbwiedergabe mit dem Idealwert Ra=100. Außerdem beinhalten sie kein Quecksilber. Halogenlampen gibt es als sogenannte Retrofits, also in der klassischen Glühbirnenform mit E27 Sockel.

Da sich Halogenlampen aber besonders klein herstellen lassen, eignen sie sich auch als energiesparende Problemlöser zum Beispiel bei Spezialanwendungen wie Wandleuchten oder Kronleuchtern, wo spezielle, schlanke Kerzenformen nötig sind. Allerdings weisen Experten für Wohngesundheit wie Prof. Dr. Klaus Fiedler, Vorstandsmitglieder Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP) darauf hin, dass bei Halogenstrahlern im Nahbereich zwischen 30 und 60 Zentimetern UV-Belastungen festgestellt wurden, welche die empfohlenen Richtwerte überschritten und empfiehlt daher Halogenstrahler mit speziellen Glasmaterialien, die das schädliche UV-Licht ausfiltern können einzusetzen. Wer jedoch zu seinen Halogenstrahlern ausreichend Abstand hält, muss keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen erwarten.

LED – Das Licht der Zukunft?

Hinter der Abkürzung LED verbirgt sich der englische Begriff „light emitting diodes“, zu deutsch Leuchtdioden. LEDs sind elektronische Halbleiterkristalle. Fließt Strom durch sie hindurch, geben sie – je nach Beschaffenheit der Halbleiterlemente – rotes, grünes, gelbes oder blaues Licht ab. Ende der 1990er Jahre erweiterten Ingenieure das Farbspektrum der Leuchtdioden. Seitdem können die auch weißes Licht erzeugen. LEDs verbrauchen sehr wenig Energie, haben mit bis zu 50 000 Stunden eine sehr lange Lebensdauer, enthalten kein Quecksilber, geben kaum Wärme und keine UV Strahlung ab. Ihre Farbwiedergabe wurde in den vergangenen Jahren stetig verbessert und erreicht heute Werte von Ra≥90. Leuchtdioden gibt’s in zahlreichen Formen. Die sogenannten Retrofits nehmen dabei die Form der klassischen Glühbirne an. Es gibt aber auch LED-Strahler, Einbauleuchten, Lichtbänder etc.

Spezielle LED-Lampen sind dimmbar und ermöglichen Farbveränderungen auch im kontinuierlichen Lichtverlauf. So kann mit der LED-Technik die Beleuchtung eines Raumes je nach Tageszeit und persönlicher Präferenz von hell und aktivierend bis hin zu gemütlichem, warmem Licht verändert werden – und das mit denselben Lampen und denselben Leuchten – oft sogar ganz komfortabel per Fernbedienung. Abschreckend wirkten bei LEDs bislang die als sehr hoch empfundenen Anschaffungskosten. Bei einer Markenlampe sind rund 30 Euro keine Seltenheit. Eine Investition die sich aber lohnt: In allen Sparlampen-Tests (z. B. Test-Ausgabe 9/2012) der letzten Zeit schnitten LEDs am besten ab – in puncto Lichtqualität ebenso wie unter Effizienz und gesundheitlichen Aspekten.

Warenkorb
Nach oben scrollen