Kinderfreundliches Haus

Ein Haus für die Familie
Foto: Fertighaus Weiss

Ein Familiennachmittag kann so aussehen: Während ein Elternteil in der Küche arbeiten möchte, fetzen sich oben zwei Kinder, statt ihre Hausaufgaben zu erledigen. Vom Garten her ertönt Wehklagen, und man sieht leider nicht, was dem dritten Sprössling passiert ist. Wenn der Ehepartner von der Arbeit kommt, geht er über lehm­verschmierte Schuhabstreifer und stolpert in der Diele über Taschen und Schuhe – keine gute Voraussetzung für einen entspannten Familienabend.

Oder das Ganze verläuft so: Die älteren Kinder sitzen auf der Eckbank am Esstisch und machen Schularbeiten. Ihr jüngerer Bruder spielt in Sichtweite zunächst auf dem warmen Korkboden im Wohnzimmer und dann im Garten, wo ihn die Eltern im Blick haben. Von der Wohnküche aus ist dieser nämlich einsehbar, außerdem kann man hier die Hausaufgaben betreuen und gleichzeitig das eine oder andere erledigen. Anschließend wird dann gemeinsam gekocht, und wenn der Partner heimkommt, sind Schuhe, Rucksack und Klamotten im großen Dielenschrank mit seinen vielen Fächern verschwunden. Der stressfreie Familien-Feierabend kann begin nen.  

Grundiss: flexibel und ohne Engstellen
Für die familiengerechte Hausplanung ist wichtig, dass sich auch die Kinder einbringen können. Das beginnt bei der Gestaltung der Grundrisse. Ideal sind ein Vorbau oder eine große Diele, in der Kinderwagen, Dreirad und Bobbycar geparkt werden können. Ein abgeschlossenes Treppenhaus sorgt dafür, dass Heranwachsende mit ihren Freunden ungestört – und ohne die Eltern zu stören – in ihr Zimmer gelangen. Beim gängigen Nutzungskonzept „unten wohnen, oben schlafen“ ist auf die wirkliche Trennung von Eltern- und Kinderzimmern zu achten. Empfehlenswert sind ein Eltern- und ein separates Kinderbad.

  
Flexibilität für die Zukunft bringen möglichst viele, annähernd gleich große Zimmer, die sich der Familienentwicklung durch Umnutzungen anpassen. Perfekt wäre eine statische Konstruktion des Hauses, die  an vorgedachten Stellen das Verschieben, Entfernen und Hinzufügen von (Leichtbau-)Wänden zulässt. Zu denken ist beispielsweise an ein „Jugend-Reich“ im Obergeschoss, wofür das Elternschlafzimmer dann ins Erdgeschoss verlegt wird.   
 
Die Alternative: Jugendliche bekommen ein Zimmer im Erdgeschoss: im Idealfall mit Duschmöglichkeit im Gäste-WC und eigenem Zugang.Von Anfang an empfehlen sich Wohnküche oder ein  offener Koch-Ess-Wohnbereich, am besten mit Gartenausgang in der Küche. So hat man stets ein Auge auf die Kinder im Garten, und diese können auch mal mit Gummistiefeln in die – geflieste! – Küche marschieren. Alternativ bietet sich eine „Schmutzschleuse“ im Bereich der Haus- oder Kellertür an, die nicht direkt am Fuß der Geschosstrepppe liegen sollte, die nach oben in den „sauber en“ Schlafbereich führt.   

Wer an ein großes Schlafzimmer auf Kosten der Kinderzimmerfläche denkt, sollte überlegen, wie viel und wie vielfältig ein Kinderzimmer Tag und Nacht genutzt wird! Wichtiger ist es, hier genug Platz zu haben und Engstellen an „Verkehrsknotenpunkten“ im Haus zu vermeiden.

Kinderzimmer, die  „mitwachsen“
Im Mittelpunkt der kinderfreundlichen Planung steht natürlich das Kinderzimmer. Es sollte nach Süd/Süd-West orientiert sein, von zwei Seiten Licht bekommen und bodentiefe  Fenster oder Querlichtbänder haben. Angemessen sind mindestens zwölf, besser 15 bis 20 Quadratmeter. Für mehrere Kinder sollten die einzelnen Kinderzimmer möglichst gleich groß geplant werden. Eventuell schlafen Geschwister im Kleinkindalter auch lieber in einem gemeinsamen  größeren Zimmer, das später in zwei Zimmer geteilt werden kann.

Die Anforderungen ans Kinderzimmer verändern sich mit dem Heranwachsen des Kindes. Anfangs (Säuglings- und Krabbelalter) geht es um einen geschützten Raum mit Nähe und Kontakt zu den Eltern. Im Kleinkind- und Kindergartenalter sollte die Spielfläche wachsen, das Kind möchte jetzt zunehmend alleine spielen.
Ein echter Schreibtisch kommt im Vorschul- und Grundschulalter hinzu. Ist das Kind dann 12, 13 Jahre alt, wird das Zimmer zum Arbeitsplatz, Besucherraum, zur „eigenen Bude“. Flexible Möbel in einem Zimmer, das jeweils in die funktionalen Bereiche Spielen, Arbeit, Wohnen und Schlafen untergliedert ist, können helfen, den vielfältigen Ansprüchen gerecht zu werden.

Ausstattung: sicher und ohne Schadstoffe
Sicherheit spielt eine große Rolle im kindgerechten Haus.Neben der Möblierung kommt der Wahl von wohngesunden und pflegeleichten Baustoffen und Materialien eine große Bedeutung zu. Denn gerade der kindliche Organismus reagiert sensibel auf negative äußere Einflüsse. Robuste Wand- und Bodenbeläge – letztere besser warm und rutschfest – sind alltagstauglich.

In den Bemusterungszentren der Fertighausanbieter findet sich eine breite Auswahlpalette, beispielsweise Kork-, Linoleum- und abschleifbare Fertigparkettböden.
Ansonsten gilt bei Ausstattung und Einrichtung des ganzen Hauses: Alles sollte für Kinder, abhängig jeweils vom Alter, so weit es geht ohne fremde Hilfe benutz- und bewohnbar sein. Das mindert den Familienstress und fördert die Selbstständigkeit und das Verantwortungsgefühl der Kleinen.

Besonders in den Nassräumen ist elementar, was ents

Fürs Badezimmer reichen die Möglichkeiten von der Steighilfe an Waschbecken und WC über spezielle Lösungen in kindgerechter Form mit vorgezogenen Armaturen bis hin zu herunterfahrbaren Sanitärobjekten. Oft sind diese teuren und nur für relativ kurze Zeit notwendigen Dinge aber weniger sinnvoll, als beispielsweise ein zweites Bad oder andere Maßnahmen, die Engstellen im Familien-Alltag beheben.

Wer über eine kinderfreundliche Planung von flexiblen Grundrissen nachdenkt, sollte ebenso über geeigenete Schallschutzmaßnahmen nachdenken »»

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