Vorsicht beim Hausbau im Winter – Temperatur mit mobiler Heizzentrale sichern

Im Winter bauen
Foto: Adobe Stock © Elenathewise

Früher wurde im Winter nicht gebaut. Heute wird das ganze Jahre hindurch betoniert, gemauert, verputzt und Estrich gegossen. Möglich machen das vergleichsweise milde Winter, mobile Heizzentralen und vor allem moderne Baustoffe. Diese müssen allerdings genau nach den jeweiligen Hersteller-an- und -vorgaben verarbeitet werden. Die meisten Baustoffe lassen sich bei Temperaturen bis fünf Grad Celsius verarbeiten. Darunter nicht mehr. Das Problem sind die Abbinde- und Trocknungszeiten.

Ein Estrich oder Putz beispielsweise braucht mehrere Tage zum Abbinden und mehrere Wochen, um durchzutrocknen. In dieser Zeit darf die Temperatur nicht unter das Limit sacken. Maßgeblich für die Verarbeitungstemperatur sind dabei nicht nur die Lufttemperatur rings ums Gewerk, sondern auch die Außentemperatur und die Bauteiltemperatur.

Das ist eine komplexe Mischung, die die Bauarbeiter im Blick behalten müssen. Das klappt oft nicht, weil die Firmen sich nicht gewissenhaft an die Gebrauchsanweisungen halten. Folglich entdecken wir bei späteren Baukontrollen gerade bei Bauarbeiten, die um den Gefrierpunkt herum erledigt wurden, häufig frostbedingte Schäden, wie Risse, unzureichende Erhärtung und Festigkeit, fehlende Untergrundhaftung und Hohlstellenbildung.

Damit die Temperatur nicht unter die kritische Marke sinkt, hilft nur heizen, und damit müssen die Baufirmen rechtzeitig anfangen, sonst kühlt der Bau zunächst aus und muss anschließend erst wieder unter Einsatz von viel Energie aufgeheizt werden.

Ideal ist eine Baubeheizung oder natürlich auch die hauseigene Heizung, sofern sie schon funktioniert. Nicht geeignet sind dagegen Gasheizer, denn sie produzieren mit jedem Liter Gas, den sie verbrauchen, nicht nur Wärme, sondern auch einen Liter Wasser; und der muss zusätzlich beseitigt werden und verzögert die Trocknung entsprechend.

Problematisch ist auch noch ein anderer Aspekt: Wenn die Warmluft nach oben steigt, dann zieht sie die Feuchtigkeit mit in die höheren Etagen, wo sie kondensiert, sobald sie auf kalte Flächen trifft. An diesen Stellen siedelt sich dann bevorzugt Schimmel an. Vermeiden lässt sich das nur durch konsequentes Lüften und gleichmäßiges Heizen aller Räume. Das Heizen der Baustelle kann teuer werden.

Normalerweise sollte die Baufirma die Kosten dafür tragen. „Besser ist aber, das Thema vor Vertragsschluss zu besprechen und eindeutig zu regeln“, empfiehlt Marc Ellinger, Sachverständiger beim Verband Privater Bauherren, den von ihm betreuten Bauherren regelmäßig. (Dipl.-Ing. (FH) Marc Ellinger, Sachverständiger beim Verband Privater Bauherren (VPB))

Mobile Heizzentralen zwischen 50 und 950 KW sind in solchen Projekten die erste Wahl. Diese mobilen Heizungen werden mit Heizöl betrieben und entweder an die bestehende Verrohrung angeschlossen oder die Wärme wird über Heizregister im Objekt an verschiedenen Stellen abgeben. In größeren Bauvorhaben entscheidet sich der Bauherr meistens dafür einen mobilen Heizcontainer zu mieten. Dies können auch mehrere Megawatt Leistung bereitstellen.

Als Baustellenheizung wird sonst oft ein Warmlufterzeuger genutzt. Dieser bringt indirekt erwärmte Luft über große Warmluftschläuche als sogenannte Winterbaubeheizung in das Objekt ein und verhindert die Feuchtigkeit und den Schimmel in der Baustelle.

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