Wasserversorgung mit Regenwasser

Noch vor kurzem war es üblich, dass die Abwassermenge nach dem gezapften Frischwasser berechnet wurde. Die überwiegende Mehrzahl der Gemeinden hat inzwischen aber die gesplittete Abwassergebühr eingeführt. Nun werden die Kosten aufgeteilt in eine Schmutzwasser- und eine Niederschlagswassergebühr. Dabei werden Dächer, versiegelte Flächen oder durchlässige Flächen hinsichtlich ihrer Versickerungsfähigkeit beurteilt. Je weniger Wasser dabei in die Kanalisation geleitet wird und je weniger Trinkwasser gezapft wird, desto mehr Gebühren sparen Hausbesitzer.

Natürlich muss man investieren, wenn man Regenwasser bevorraten und nutzen will. Das auf dem Hausdach gesammelte Wasser wird gefiltert und dann in eine Zisterne geleitet. Von dort steht es dann für die WC-Spülung oder zum Wäschewaschen zur Verfügung. Rolf Hailfinger, Geschäftsführer der gleichnamigen Baufirma, beziffert die Kosten auf 4000 bis 6500 Euro. Beim Angebotsvergleich sei unbedingt darauf zu achten, ob Erdarbeiten und das separate Leitungsnetz für den Regenwasserkreislauf enthalten seien.

Außerdem rät er, auf gute Filter zu achten. „Wir müssen oft Anlagen umbauen, weil die Filter nichts taugen“, berichtet Hailfinger. Im Idealfall beschränke sich die Wartung darauf, den Filter in die Spülmaschine zu stecken. Hailfinger verbaut „zu 95 Prozent“ Betonzisternen, da diese wesentlich einfacher zu verarbeiten seien als Kunststofftanks. Die Frage nach der Amortisation hält er für Unsinn. „Beim Autokauf schert sich ja auch kein Mensch darum!“ Man wisse nicht, was in fünf Jahren sein werde. „Öl ist in den letzten Jahren sehr teuer geworden, und Wasser ist noch wichtiger als Öl.”

Was die Planung einer Anlage betrifft, so ist ein nachträglicher Einbau zwar möglich, „aber dann muss der Garten aufgegraben werden. Und im Haus müssen die Leitungen verlegt werden.“ Daher sei es auf jeden Fall besser, eine Regenwassernutzung früh zu planen.

Die separaten Leitungen sind notwendig, weil das Regenwasser aus hygienischen Gründen nicht mit der Trinkwasserleitung in Berührung kommen darf. Auch dann nicht, wenn in Trockenperioden Trinkwasser in die Zisterne geleitet werden muss. Die Qualität des gefilterten Regenwassers steht jedoch für Rolf Hailfinger außer Frage: „Die ist besser als in vielen Badegewässern!“

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