Das ABC der Garagentore

Weißes Garagentor an roter Wand.
Foto: Envato / akedynamic

Wer sich dafür entscheidet, selbst Bauherr zu werden und ein Haus von Grund auf entstehen zu sehen, wird sicher der Meinung sein, dass zu einem Haus auch eine entsprechende Tür gehört. Sie ist das erste und das letzte, was Gäste beim Betreten des Hauses sehen. Ihr Aussehen kann direkt einen bestimmten Eindruck vermitteln – wirkt das Haus erhaben, freundlich und einladend oder kühl und reserviert. Daneben, im Schatten des eigentlichen Hause steht dann allerdings sie – die Garage. Zwar hat sie den Hauptzwecke das Auto vor der Witterung zu schützen, aber auch sie sollte als Teil des Hauses gesehen werden, auch wenn sie oftmals zu einem Lagerraum für Werkzeug und alten Möbeln verkommt. Trotzdem kann auch das Äußere einer Garage einen guten Eindruck machen. Nicht jedes Garagentor ist gleich: Sie unterschieden sich in Aussehen, Verarbeitung und Bedienung. Ob Kunststoff, Holz oder Aluminium, mit Motor oder ohne Motor – was ihnen immer gleich ist, ist dass sie seit 2005 nach der Norm DIN-EN 13241-1 alle die gleichen Sicherheits- und Leistungsanforderungen erfüllen müssen. Im Folgenden ein Überblick über alle gängigen Modelle.

Schwingtore

Das Schwingtor, auch Kipptor genannt, ist sicherlich die am weitesten verbreitete Art von Garagentoren. Das liegt zum einen daran, dass sie sich preislich im unteren Segment befinden, womit die Vorteile dieser Art von Garagentoren auch schon fast erschöpft sind. Ihr großer Nachteil ist ihr Handling, da die Tore beim Öffnen und Schließen nach außen aufschwingen, weswegen immer größte Vorsicht geboten ist, damit das aufschwingende Tor keine Gegenstände, zum Beispiel das davor stehende Auto, beschädigt oder Personen verletzt. Um präventiv gegen die Gefahren eines aufschwingenden Garagentors vorzugehen, lässt es sich mit einem Elektromotor mit Fernbedienung versehen, welche es ermöglicht, das Tor bequem aus sicherer Entfernung zu öffnen.

Rolltore

Rolltore sind im Grunde genommen nichts anderes als überdimensionierte Rollläden, die in die Garage eingebaut werden. Aufgrund der Größe des Garagentors, benötigt ein Rolltor jedoch einen entsprechend großen Rollladenkasten, der in der Regel direkt über der Garagenöffnung innerhalb der Garage eingebaut wird. Wer schon vorher weiß, dass er ein solches System präferiert, sollte die Größe der Garage auch dementsprechend anlegen, da bei Standardgaragen der Platz meistens nicht ausreicht. Daher ist das Rolltor auch nicht so weit verbreitet wie zum Beispiel Schwing- und Sektionaltore.

Für gewöhnlich wird bei diesen Systemen auch ein elektrischer Motor verbaut, da das Gewicht des Tores zu hoch wäre, um es von Hand zu öffnen oder zu schließen. Einen großen Vorteil besitzen Rolltore allerdings doch: Da sie relativ platzsparend sind und weder die Wände, noch die Decke in Anspruch nehmen, da sie auch keinerlei Führungsschienen benötigen, kann die gesamte Garage genutzt werden.

Sektionaltore

Sektionaltore gibt es in verschiedenen Varianten: Seitensektionaltor und Deckensektionaltor. Diese Art von Toren bestehen aus rechteckigen Einzelelementen, auch Sektionen genannt. Diese sind über einen Gelenkmechanismus miteinander verbunden, was zur Folge hat, das das Garagentor so gut wie keinen Schwenkraum benötigt, wenn es zurückgeschoben wird. Dadurch hat es einen immensen Vorteil gegenüber dem Schwingtor.

Bei dem Deckensektionaltor-System laufen die einzelnen Elemente über Rollen in ein dafür vorgesehenes Führungsgestänge, von wo aus sie horizontal unter die Garagendecke geschoben werden. Bei Seitensektionaltoren wiederum werden die Sektionen vertikal an eine Seitenwand geschoben. Es ist üblich, dass auch solche Tore mit einem elektrischen Antrieb ausgestattet sind – für komfortables Öffnen und Schließen.

Neben Deckensektionaltor und Seitensektionaltor, gibt es auch noch ein sogenanntes Deckengliedertor, welches eine besondere Form des Deckensektionaltors darstellt. Hier besteht das Garagentor jedoch nicht aus Sektionen, sondern feingliedrigen Lamellen, die bevorzugt aus Stahl oder Aluminium bestehen. Die Funktionsweise ist indes jedoch ähnlich.

Flügeltore

Flügeltore sind die klassischen und gleichzeitig ursprünglichen Garagentore. In der Holzausführung sind sie heutzutage nach wie vor als individuelle Auftragsarbeiten bei Schreinern zu erstehen. Im Gegensatz zu allen anderen Garagentoren, besitzen sie immer zwei Türelemente, die sich ausschließlich nach außen öffnen lassen. Die einzelnen Teiltore werden auch als Stellflügel oder Gehflügel bezeichnet. Die Montage mit der Öffnung nach außen hat den gleichen Nachteil wie Schwingtore, so dass der Weg zur Garage immer komplett frei geräumt sein muss, weil sich die Flügel ansonsten nicht öffnen lassen. Zudem können sie nicht im Gefälle verwendet werden, da sie sich dann nicht mit einem Elektromotor öffnen lassen würden.

Schiebetore

Als Schiebetore werden allgemein solche Garagentore bezeichnet, welche vor der Maueröffnung in der Garage angebracht sind. Um sie öffnen und schließen zu können, ist es auf Schienen und Rollen befestigt, mit denen es bewegt wird. Bei Schiebetoren bleibt einem grundsätzlich die Wahl, ob sie mit einem mechanischen oder elektrischen Schließmechanismus versehen werden sollen.

Oftmals wird ein Seitensektionaltor – eigentlich fälschlicherweise – als Schiebetor bezeichnet. Das rührt daher, da die Funktionsweise von außen ähnlich wirkt und viel häufiger verwendet wird. Für die ganz normalen Garagen, die in Wohngebieten zu finden sind, spielen Schiebetore eine eher untergeordnete Rolle und sind nicht von Bedeutung.

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