Grenzenlos wohnen

Grenzenlos wohnen
Foto: Griffner

Heute bieten sich Bauherren zahllose technisch ausgeklügelte Systeme an, ihr Haus mithilfe von hoch gedämmten Glasfassaden zu „öffnen“, und somit viel Tageslicht und die umgebende Landschaft in den Wohnraum mit einzubeziehen.  Die Profilrahmen werden dabei immer dünner, sodass es kaum Linien gibt, an denen sich das Auge stört.

Besonders Übereck-Verglasungen erzeugen ein Gefühl der Weite und Transparenz. Was früher aufgrund der Statik nur mit dicken Stahlträgern zu meistern war, ist heute ebenfalls mit sehr schlanken Profilen möglich. Moderne Verglasungen, zum Teil mit drei Scheiben und speziellen Gasfüllungen in den Zwischenräumen, sorgen dabei für minimale Wärmeverluste und damit für maximalen Komfort im Hausinneren – bei ungetrübtem Ausblick.

Neuartige Schienen- und Beschlagsysteme sorgen für eine leichtgängige Benutzung, auch bei großen Elementen. Die Wirkung für den Innenraum ist bemerkenswert: Neben dem Gewinn an Tageslicht im Hausinnern wirken großzügig verglaste Wohnräume wesentlich weitläufiger, da der Außenraum optisch mit in das Raumerlebnis einbezogen wird.

Perfektioniert werden kann dieser Eindruck, wenn die Gestaltungselemente des Innenraumes außen fortgeführt werden, wenn etwa der Bodenbelag des Wohnraumes auch auf der außen anschließenden Terrasse Verwendung findet, oder eine Innenwand mit derselben Oberflächengestaltung nach außen fortgeführt wird. Besonders Bodenbeläge aus Holz, Stein oder witterungsbeständigen Fliesen eignen sich dafür, ebenso Wände mit Putz oder Steinoberflächen.

Aber auch kleine konstruktive Details wie Schwellen, Stürze oder Wandanschlüsse sind zu beachten. Je unauffälliger diese ausfallen, desto fließender sind die Übergänge und desto verblüffender die Wirkung.

So sollten Bauherren bereits bei der Wahl der Materialien für die Innenraumgestaltung darauf achten, dass entsprechend auch für den Außenbereich verwendbare Baustoffe gewählt  werden. Wer sich für natürliche Töne und authentische Stoffe entscheidet, unterstützt den Effekt, dass die Natur sich mit ihren Tönen und Strukturen auch im Innern wieder findet, und sich die Bereiche optisch verbinden. Das Außen findet ein Pendant im Innern – und umgekehrt.

Weitere Details sorgen dafür, dass  der Innenraum optisch über die Hausfassade hinaus in die umliegende Natur „fließt“: Die Architektur verbindet sich am besten mit der grünen Umgebung, wenn es vermittelnde Übergangszonen gibt. Ein weit auskragendes Dach beispielsweise führt den Wohnraum regelrecht in den Garten hinaus und sorgt außerdem im Sommer für die nötige Verschattung des Fensterglases.

Wandscheiben oder Einfassungen, die zwar den Außenraum – wie zum Beispiel die Terrasse oder einen Gartenhof – definieren, lassen dem Betrachter die transparente aber dennoch trennende Glashaut nach draußen vergessen.

Nicht außer acht lassen sollte man jedoch, dass die Öffnung des Wohnraumes auch eine entsprechende Gestaltung des Außenbereichs voraussetzt: Er wird im wahrsten Sinne das grüne Wohnzimmer und sollte entsprechende gestalterische Qualitäten aufweisen – und auch ein gutes Maß an Privatsphäre gewährleisten – denn durch große Glasflächen lässt sich nicht nur schön hinaus-, sondern auch ebenso gut hineinblicken.

Wer seine schönen großen Glasflächen nicht mit Gardinen und Stores verhängen will, sollte daher bei der Gartengestaltung für entsprechenden Sichtschutz durch Hecken, Mauern oder Bäume sorgen.

Für alle, die eine komplette Öffnung ihres Wohnraumes nicht mögen, bietet sich der Wintergarten als Kompromiss an. Dieser rundum gläserne Raum stellt sich sozusagen als Bindeglied zwischen Haus und Garten ins Grüne. Die Bewohner sind vor der Witterung geschützt, können aber die Natur um sich herum miterleben. Mittels Hebe-/Schiebe- oder Falttüren kann der Raum bei schönem Wetter dann großzügig zum Garten hin geöffnet werden – womit sich die Grenze zwischen den Bereichen tatsächlich auflöst.

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