Perfektes Garten-Paradies

Gartenparadies
Foto: Rolf Reichel

Das Haus ist fertig, der Einzug ­bewältigt. Aber draußen, vor der Tür, da sieht es noch wüst aus. ­Unkraut wuchert und wirres Gestrüpp macht sich breit – kein schöner Anblick. Wer jetzt jedoch aufs Geradewohl Rasen sät und diesen planlos mit einer mehr oder weniger zufälligen Mischung aus Pflanzen garniert, nur damit es nicht so kahl aussieht, wird auf Dauer keine Freude an seinem grünen Umfeld haben. Es kommt dann, wie es kommen muss: Im Laufe der Jahre zeigt sich, dass die Pflanzenwahl nicht gelungen war und vieles versetzt oder wieder entfernt werden muss, weil es am falschen Standort steht und nicht gedeiht. Oder Gehölze müssen ganz entfernt werden, weil sie sich als viel zu groß und wuchtig herausstellen. Letztlich bereitet ein solcher Garten mehr Frust als Lust!

Deshalb empfieht es sich, den Traumgarten sorgfältig zu planen, Schritt für Schritt anzulegen und sich dann in Geduld zu üben. Denn ein prächtiger Garten entsteht nun einmal nicht über Nacht. Nur wenn die Bepflanzung mit Bedacht zusammengestellt und platziert wird und Zeit hat heranzuwachsen, kann sich eine ­Oase mit Atmosphäre entwickeln. Ein Garten wird nie ganz fertig – und genau darin liegt der Reiz. Manche Bäume brauchen Jahre, bis sie zum ersten Mal blühen. Wichtig ist jedoch, dass der ­Garten so ­angelegt ist, dass sich ein stimmiges ­Gesamtbild ergibt. Die Feinheiten lassen sich später immer wieder verändern, aber das Grundgerüst sollte schon von Anfang an feststehen.

Möglichkeiten und Grenzen des Standortes erkennen

Zunächst werden Boden und Lokalklima bewertet, um die Möglichkeiten und Grenzen des Standortes zu erkennen. Dann sollte man sich darüber klar werden, welche Ansprüche man an seinen Garten stellt und wie das Erscheinungsbild sein soll. Soll er pflegeleicht sein oder möchte man sich gar als Gemüsebauer betätigen? Wird eine bestimmte Blütenfarbe bevorzugt oder soll ein bestimmtes Ambiente entstehen, zum Beispiel japanisch oder heideartig? Soll ­eine Terrasse und weitere Sitzplätze gebaut werden? Wo sollen Sträucher hin, wo ein Baum? Wird viel Wert auf Duft gelegt? Soll es vielleicht einmal einen Teich geben?

Nach und nach – das schont die Finanzen – können dann die einzelnen Bereiche in Angriff genommen werden. Mit ­einer geschickten Planung sieht der unvollendete Garten von Anfang an gut aus. Die erste Entscheidung betrifft den Rahmen, also beispielsweise eine Einfassung des Gartengrundstücks mit schnellwüchsigen Sträuchern, die schon nach kurzer Zeit ­einen Sichtschutz bieten. Am einfachsten ist es, den Garten in verschiedene Räume einzuteilen, die sich nach und nach ausgestalten lassen. Um das Grundstück zu gliedern, ist es empfehlenswert, einzelne Sträucher zu setzen, die außerdem die Bereiche abschirmen, die noch nicht fertig sind. Möglichst gleich zu Beginn sollten die Rasenflächen und ein Wegenetz eingeplant werden. Erst danach kommt die Wahl der übrigen Pflanzen.

Frischgebackene Hausbesitzer brauchen auch im ersten Sommer nicht auf eine Terrasse zu verzichten – selbst wenn die erträumten Natursteinplatten oder das Holzdeck die finanziellen Möglichkeiten noch sprengen. Ein Splittbelag ist eine schnelle und preiswerte Alternative. Später kann dieser unter Umständen sogar als Unterbau für den Belag der Wahl ver­wendet werden.

Herrliche Blütenpracht von Januar bis Dezember

Blüten sind attraktive Hingucker, und mit einer entsprechenden Auswahl von Sträuchern, Bäumen, Stauden und ein­jährigen Pflanzen ist rund ums Jahr etwas geboten. Bereits im Januar beginnt die Blühzeit mit dem leuchtenden Gelb von Winterjasmin, der Zaubernuss sowie dem zarten Weiß der Schneeforsythie und ­endet im Dezember mit der weißen Christrose sowie dem Duft und den rosafarbenen Blüten des Winterschneeballs.

Dazwischen gibt es die Frühlingsvielfalt aus üppigen Magnolien, knalligen Tulpen und leuchtenden Narzissen und den prächtigen Sommergarten mit blühenden Stauden und Sträuchern im Überfluss, ­ergänzt von einjährigen Pflanzen, die man von Jahr zu Jahr wechseln kann.

Bei der Pflanzenwahl und Pflanzplanung hilft der Landschaftsgärtner, der genau abschätzen kann, wie sich die Stauden, Sträucher und Bäume im Laufe der Zeit entwickeln. Ein häufiger Fehler ist, dass Pflanzen zu nah beieinander stehen, weil ihre späteren Ausmaße falsch eingeschätzt werden. Für ­einen klug anlegten Garten muss man vorausschauend arbeiten. Auch darf der Pflegeaufwand nicht unterschätzt werden, der je nach Bepflanzung variiert. Wer sein grünes Paradies unbeschwert genießen will – und das nötige Kleingeld hat – kann einen Gärtner beauftragen. Aber für viele fängt der Genuss am Garten schon mit dem Wühlen in der braunen Erde an und der Freude, wenn sich die ersten zarten Halme zeigen. 

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