Fassaden aus Holz

Fassaden aus Holz
Weite Dachüberstände und eine hellgraue Stülpschalung verleihen dem Haus "Siebenbrunn einen leicht amerikanisch anmutenden Charakter. Foto: Gussek

Holz als Fassadenmaterial wird immer beliebter. Wie aber sieht es mit der Haltbarkeit und dem Pflegeaufwand dieses Baustoffes aus? Hier erfahren Sie Wissenswertes über diese und andere Faktoren sowie über verschiedene Konstruktionsarten und Gestaltungsmöglichkeiten.

Holzfassaden sind in Deutschland eher selten. Trotz steigender Nachfrage, sind sie hierzulande eher noch ein Nischenprodukt. Das liegt an der teureren Anschaffung und an dem befürchteten höheren Pflegeaufwand. Dabei bietet das natürliche Baumaterial viele Gestaltungsmöglichkeiten und ist individuell wie kaum ein anderes: Dass Holzfassaden zudem äußerst witterungsbeständig sind, zeigt die weite Verbreitung im rauhen Norden Europas.

Ob Holzfertighaus oder eine massiv gemauerte Wand: Geeignet ist die Holzverkleidung für beide Bausysteme. Gerade auf einer außenliegenden, durchgehenden Dämmschicht, wie sie heute fast immer ausgeführt wird, bietet sich die Holzfassade als feste, schützende Hülle an.

Je nach Hausgröße, Holzart und Oberflächenbehandlung, kostet eine Holzfassade für ein Einfamilienhaus zwischen 8000 und 15000 Euro, wobei die Grenzen nach oben (und unten!) fließend sind. Wartungsaufwand und -kosten hängen stark von der jeweiligen Oberflächenbeschichtung ab.

Pflegeaufwand je nach Holzart und Beschichtung

Eine Holzfassade braucht Pflege – das lässt sich nicht von der Hand weisen. Der Aufwand kann je nach Holzart, Anstrich und Standort enorm variieren. Am wenigsten Arbeit machen unbehandelte Holzfassaden, die mit der Zeit vergrauen. Das ist kein Qualitätsverlust, sieht aber in der Übergangszeit fleckig aus. Wer unsicher ist, sollte beim Hersteller ältere Referenzobjekte besichtigen.

Wichtig: Witterungsbeständigeres Lärchen- oder Douglasienholz verwenden. Das ist zwar teurer, spart aber im Laufe der Jahre die Kosten fürs Nachstreichen.

Manche Hersteller bieten eine spezielle silbergraue Lasur an, die die Verwitterung optisch vorwegnimmt, die natürliche Vergrauung aber nicht verhindert. So wirkt die Fassade von Anfang an gleichmäßiger. Nachgestrichen werden muss hier in der Regel nicht unbedingt.

Holzfassade in Rot-
Feuerrote Holzfassade, blütenweiße Sprossenfenster, breiter Dachüberstand. “Vitalhaus Eva” von Regnauer.

Bei deckend gestrichenen Fassaden gilt: Helle Farbtöne halten länger als dunkle. Bei lasierenden, die die Holzmaserung sichtbar lassen, ist es genau umgekehrt. Aufwendig wird es, wenn die Fassade vor einem Neuanstrich komplett angeschliffen werden muss. Das ist nicht unbedingt nötig, wenn von Anfang an entsprechende Produkte verarbeitet werden. Also vor dem Kauf beim Hersteller nachfragen und eine detaillierte Pflegeanweisung einfordern.

Ansonsten gilt: Wer einmal streicht, streicht immer wieder. Für farbige Fassaden eignet sich am besten sägeraues Holz, da es mehr Farbe aufnehmen kann als glatt gehobeltes, wird die Haltbarkeit verlängert. Hier muss je nach Anstrichtyp, Farbton, Standort und Wetterseite alle drei bis zehn Jahre nachgestrichen werden.

Am besten kauft man die Fassade endbehandelt. Sie ist bis zu dreimal beschichtet, was die Wartungsintervalle auf bis zu acht Jahre verlängert – manche Hersteller geben sogar eine Garantie. Außerdem achtet eine Fachfirma darauf, dass die Regeln des konstruktiven Holzschutzes eingehalten werden – zum Beispiel durch große Dachüberstände, gute Hinterlüftung, Spritzwasserschutz und Details, die ein schnelles Trocknen der Fassade nach Regenfällen ermöglichen und Staunässe verhindern.

Richtig geplant, kommt eine Holzfassade übrigens ohne chemische und gesundheitlich bedenkliche Holzschutzmittel aus. Farbige Anstriche auf Wasserbasis werden dann aus optischen Gründen aufgetragen.

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