Die richtige Raumkühlung fürs Haus

Die richtige Raumkühlung fürs Haus - Eine Bildschirmtür - aquatherm GmbH
Heizschleifen in Wand, Decke oder Boden können auch für eine moderate Kühlung sorgen, wenn sie im Sommer mit kaltem Wasser durchströmt werden. Dies wird möglich, wenn eine Sole-Wasser-Wärmepumpe oder eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe als Heizung vorgesehen sind. www.aquatherm.de

Cool bleiben an heißen Sommertagen – da wünscht sich so mancher auch in unseren Breiten eine gute Raumkühlung. Doch wie viel Strom frisst eine solche Anlage und was ist eigentlich der Unterschied zwischen Kühlen und Klimatisieren? Anworten gibt‘s in unserem Ratgeber. 

Heizschleifen in Wand, Decke oder Boden können auch für eine moderate Kühlung sorgen, wenn sie im Sommer mit kaltem Wasser durchströmt werden. Dies wird möglich, wenn eine Sole-Wasser-Wärmepumpe oder eine reversible Luft-Wasser-Wärmepumpe als Heizung vorgesehen sind. www.aquatherm.de

Sommerlicher Wärmeschutz

Angenehm temperierte Räume mit richtiger Luftfeuchtigkeit fördern tagsüber Konzentration und Leistungsfähigkeit bei der Arbeit – und nachts schläft man besser. Möglichkeiten, die Räume angenehm kühl zu halten, gibt es viele –  eine „echte“ Klimaanlage ist dabei in unseren Breiten in einem neu gebauten Einfamilienhaus eigentlich nur in Einzelfällen notwendig.

Wichtigste Voraussetzung ist ein guter sommerlicher Wärmeschutz, damit die Hitze gar nicht erst ins Haus kommt: Glasflächen müssen von außen beschattet werden,  also durch Rollläden, Bäume, große Dachüberstände oder Balkone, Wände und Dach müssen gut gedämmt sein. Auch sogenannte Speichermassen wie Ziegelwände oder Betonkerne, die Wärme aufnehmen und zeitversetzt abgeben, können hilfreich sein.

Aktive und passive Raumkühlung

Die nächste Stufe ist die passive oder aktive Kühlung. Im Gegensatz zu einer echten Klimatisierung, bei der die vier thermodynamischen Funktionen Heizen, Kühlen, Befeuchten, Entfeuchten plus Frischluftzufuhrgeregelt werden, wird bei einer Kühlung „nur“ die Temperatur gesenkt. Viele Fertighaushersteller bieten bereits Heizsysteme mit Kühlfunktion an.

Von passiver Kühlung spricht man, wenn dafür keine zusätzliche Energie verbraucht wird. Das funktioniert zum Beispiel mit einer Erdwärmepumpe (Sole-Wasser-Wärmepumpe). In Tiefen von mehr als acht Metern hat das Erdreich ganzjährig eine Temperatur von etwa 10 bis 12 Grad Celsius. Im Winter dient dies als Wärmequelle, im Sommer als Kältereservoir. Fußboden- oder Wandheizungen fungieren dann als Kühlflächen. So lassen sich die Räume um zwei bis drei Grad kühlen.

Auch Luft-Wärmepumpen, die als Wärme- oder Kältequelle die Außenluft benutzen, können zur Kühlung beitragen. Dafür muss die Wärmepumpe über einen umkehrbaren (reversiblen) Kältekreislauf verfügen. Da im Sommer die Wärmequellentemperatur über der erforderlichen Kühltemperatur liegt, ist nur die aktive Kühlung möglich, da Strom für den Betrieb des Kompressors benötigt wird. Übertragen wird die Kälte dann je nach System über die Heizflächen oder die Lüftungsanlage.

Wenn Kühlung nicht reicht, weil große Glasflächen oder interne Wärmequellen wie zum Beispiel Computerserver vorhanden sind, kommt die Klimaanlage ins Spiel – eventuell auch nur punktuell für einen bestimmten Raum.

Zweischlauchgeräte sind besser

Die einfachen mobilen Produkte entziehen der Raumluft Wärme und transportieren sie durch einen Schlauch ins Freie, der durch ein gekipptes Fenster oder eine angelehnte Tür geführt werden muss. Es dringt allerdings stets wieder warme Luft nach, wodurch sich die Kühlleistung reduziert. Weitere Nachteile: Mit der Raumtemperatur steigt auch der Strombedarf der Geräte. Zudem sind sie oft recht laut.

Besser schneiden sogenannte Zweischlauchgeräte mit Wandanschluss ab. Diese sind fest installiert, benötigen kein offenes Fenster und arbeiten deutlich effizienter, da bei dieser Technik im Raum kein Unterdruck entsteht. Sie saugen im ersten Schlauch die Außenluft an, die dem Raum entzogene Energie wird aufgenommen, dann in einem geschlossenen Kreislauf über den zweiten Schlauch nach außen abgeführt.

Split-Geräte bestehen aus einem Außengerät mit Kältemaschine und einem Innengerät, das im zu klimatisierenden Raum angebracht ist. Verbunden werden diese beiden Teile mittels isolierter Kältemittelleitung. Diese teuerste Variante bietet den höchsten Komfort hinsichtlich Luftführung und Geräusch­entwicklung.

Mono-Split-Geräte klimatisieren punktgenau einen Raum. Sollen mehrere Räume mit nur einem Außengerät klimatisiert werden, ist eine Multi-Split-Anlage erste Wahl.

Damit eine Klimaanlage den gewünschten Effekt erbringt und die Kosten nicht unnötig hoch sind, ist eine richtige Dimensionierung wichtig.

Als Faustformel gilt: Um einen Kubikmeter Raum abzukühlen, benötigt die Klimaanlage eine Leistung von 30 Watt. Wenn ein Raum von 25 Quadratmetern Fläche und drei Metern Höhe gekühlt werden soll, braucht das Gerät eine Leistung von 2250 Watt!

Kühlen und Heizen

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Komplettsysteme wie beispielsweise „Mr. Slim+“ von Mitsubishi Electric können Wärmepumpe und Klimagerät zu einer sinnvollen, multifunktionalen Einheit verbinden. www.mitsubishi-les.de

Die Anschaffungskosten für einfache mobile Geräte beginnen bei ca. 200 Euro, für eine Komplettanlage mit Splitgeräten können durchaus mehrere Tausend Euro fällig werden. Laut der Deutschen Energie-Agentur (Dena) kann die Klimaanlage bei regelmäßigem Betrieb Stromkosten von bis zu 120 Euro pro Jahr verursachen. Wer tatsächlich sein ganzes Haus klimatisieren möchte, sollte auf jeden Fall von Anfang an ein Gesamtkonzept planen, das Heiz-, Klima- und Lüftungsanlage kombiniert.

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