Effizienz neu im Blick

Energielabel
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Bereits seit Längerem sind Haushalts- und Elektrogeräte wie Wasch- und Spülmaschinen, Kühlschränke oder Fernseher von der sogenannten Ökodesign-Richtlinie betroffen. Durch diese sollen Produkte, die den gleichen Verwendungszweck haben, vergleichbar gemacht werden – und zwar durch die Einstufung in Energie-Effizienzklassen und Produktlabels.

Ab dem 26. September 2015 muss die Ökodesign-Richtlinie europaweit umgesetzt sein und es sind erstmals auch Produkte der Heiztechnik betroffen. Ziel: Die Heiztechnik soll umweltgerechter und energiesparender werden. Haus- und Wohnungseigentümer müssen dann umdenken und ihre Wärmeerzeugung bei einem Wechsel des Heizgeräts neu planen.

Denn jeder, der einen Wärmeerzeuger bis zu einer Heizleistung von 70 kW betreibt, fällt unter die Bestimmungen. So werden in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus – nur einmal zum Vergleich – Heizleistungen von 8 bis 20 kW benötigt.

Bereits ab dem 1. August 2015 dürfen dann nur noch Heizgeräte mit Hocheffizienz-Pumpen in den Handel gebracht werden. Und nur noch bis zum 25. September 2015 dürfen Hersteller bis auf wenige Ausnahmen Gas- und Öl-Heizwertgeräte in Verkehr bringen.

Welche Informationen enthalten die Label?

Für die kommenden vier Jahre erstreckt sich die Skala der Effizienzlabel bei Heizgeräten noch von Klasse A++ bis G. Mit Datum 26. August 2019 wird das mögliche Spektrum nach unten hin verringert und nach oben ergänzt: Dann gibt es nur noch die Label A+++ bis D.

Die Informationen auf den Effizienzlabeln werden sich nach den jeweiligen Produkten differenzieren. Für ein Gas-Kombi-Brennwert­gerät, das Warmwasser im Durchlaufprinzip erzeugt, werden getrennte Effizienzklassen für die Heizung und Warmwasserbereitung angegeben. Dann folgen noch Informationen zum Schallleistungspegel und zur Heizleistung in kW. Deutlich komplexer wird die Kennzeichnung für die Wärmepumpe, denn diese ist zunächst in zwei Kategorien unterteilt – einer Auslegungstemperatur von 35 °C und von 55 °C – wenn sie beide Temperaturen leisten kann.

Darüber hinaus wird für die Bewertung von Wärme­pumpen Europa in drei Klimazonen unterteilt. Auf dem Effizienzlabel ist dann immer die „mittlere Klimazone“ abgebildet, zu der auch Deutschland zählt.

Die unterschiedlichen Effizienzwerte für die „kältere“ und „wärmere“ Klimaregion in Eu­ropa sind dann in einer prozentualen Angabe auf einem technischen Datenblatt hinterlegt. Das Label von Luft/Wasser-Wärmepumpen mit Innen- und Außengerät beinhaltet zusätzlich noch Angaben zum Schalldruckpegel im Inneren und Äußeren des Gebäudes.

Einen negativen Einfluss auf die Effizienzeinstufung haben z. B. Faktoren wie Stand-by-Verluste oder der Einsatz elektrischer Hilfsenergien. Die Effizienzdefinition gemäß Ökodesign-Richtlinie bezieht sich dadurch nicht mehr alleine auf die thermische Effizienz, sondern betrachtet die Energieeffizienz und den Energieverbrauch zur Deckung dieses Bedarfs über den Zeitraum eines Jahres.

Hinter dieser Systematik verbirgt sich nicht nur die technische Überlegenheit innovativer Wärmepumpenanlagen in puncto des Verhältnisses von eingesetzter zu erzeugter Energie, sondern auch der politische Wille „grüne Energien“ zu forcieren. Zum einen ist die Antriebs­energie für den Wärmepumpenprozess – der elektrische Strom – in den letzten Jahren immer „grüner“ (Windkraft, PV-Strom) geworden. Zum anderen sind gerade Luft/Wasser-Wärmepumpen in den vergangenen Jahren erheblich effizienter geworden.

Die wichtigsten Fragen und Anworten für Ihre persönliche Planung rund um die Ökodesign-Richtlinie zum Download »»

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