12 Tipps für die Elektroinstallation

12 Tipps für die Elektroinstallation
Bild: djd/Fränkische Rohrwerke

Ob bei der Bemusterung beim Fertighaushersteller oder in der individuellen Planung mit dem Elektriker Ihres Vertrauens – die Fachleute wissen genau, wie die Elektroinstallation gemacht wird. Doch als Bauherr sollten Sie sich auch selbst damit beschäftigen, welche Art der Installation Sie wollen, welche Ausstattung sinnvoll ist – und wie viel davon. Das folgende Dutzend Tipps hilft Ihnen dabei, die richtigen Entscheidungen zu treffen.

1. Die perfekte Elektroinstallation braucht wie viele Anschlüsse?

Bei der Planung wird festgelegt, wie viele abgesicherte Stromkreise, einzeln schaltbare Lichtkreise und wie viele Steckdosen installiert werden. Einen Anhaltspunkt für den Bedarf und die Kosten dafür geben etwa die verschiedenen Standards der  Elektro+ Initiative. Doch im Zweifelsfall hat jeder Haushalt andere Anforderungen wie ein Arbeitszimmer mit Computer und mehreren Peripheriegeräten, eine hochwertige HiFi-Anlage im Wohnzimmer oder ein Heimkino im Keller. Sehen Sie in diesen Räumen eigene Sicherungen für die Extra-Anwendungen vor und planen Sie genug Steckdosen.

2. Schalterdesign

Das Auge schaltet mit – ein wichtiger Teil der Bemusterung betrifft deshalb das Design der Taster und Steckdosenrahmen. Die Vielfalt wächst immer weiter an, etwa auch mit flächenbündigen Design-Schalterprogrammen. Je komplexer und schicker die Modelle, desto höher steigt nicht nur der Preis für die Schalter und Abdeckungen. Auch die Installation wird immer aufwendiger.

3. Smarthome oder nicht?

Die Entscheidung für Smarthome-Technik können Sie nach und nach treffen. Doch im Neubau sollte die Elektroinstallation smarthome-ready sein. Das bedeutet: Der Lichtschalter wird durch zwei Geräte ersetzt: Ein zentral im Schaltschrank installierter Aktor, der den Stromkreis pro Leuchte schließt sowie Taster, die den jeweiligen Aktor ansteuern. Die Schalt- oder Dimmaktoren lassen sich frei auf jeden Taster programmieren, der dann jeweils einen oder mehrere Verbraucher steuert. Diese Installation gibt es in verschiedenen Ausführungen. In KNX-Bustechnik ist sie deutlich teurer als die klassische Variante – mit Enocean-Funktechnik hingegen kaum.

4. Fernsehempfang planen

Zusammen mit der Elektroinstallation werden auch Antennenkabel für den TV-Empfang verlegt. Klären Sie in diesem Zuge, wie Sie Ihr Fernsehprogramm empfangen wollen – über Satellit gibt es die größte freie Senderauswahl, Kabelempfang erspart die Installation einer Schüssel auf dem Dach, und mit Internet-Fernsehen, etwa Telekom Entertain TV, reicht der Netzwerkanschluss zum Fernsehen. Um auf Dauer flexibel zu sein, empfiehlt es sich auf jeden Fall, einen Antennen- und einen Netzwerkanschluss ins Wohnzimmer und alle anderen Räume mit TV-Empfang zu verlegen.

5. Zentrale Verteilung

Telefon, DSL-Anschluss, Netzwerk, TV-Empfang – die Medientechnik im Haus wird immer vielfältiger und ändert sich auch öfters mal, etwa wenn man den DSL-Anschluss von der Telekom zum Kabelanbieter umstellt.

Kabel-Anschluss-System
Homeway bietet ein Kabel-Anschluss-System, das Antennenkabel, Telefonleitungen und Datennetzwerk in einer Leitung im Haus verteilt.

Mit einer zentralen Medien-Verteilstelle im Technikraum bleiben Sie flexibel. Hier kommen die Leitungen und Daten für TV und Telefon an, werden im jeweiligen Router verarbeitet und dann sternförmig weitergeleitet.

6. Netzwerkanschlüsse

In Zeiten vernetzter Hausgeräte und Energiemanager sollten Sie überlegen, wo überall ein Netzwerkanschluss sinnvoll ist. Zum Beispiel am Stromzähler, bei der Heizungsanlage, am Fernseher, in der Küche und, für die vernetzte Türklingel,  am Hauseingang. Jedes per Kabel vernetzte Gerät verringert die WLAN-Belastung und schafft Bandbreite für Smartphone, Tablet & Co.

7. Entertainment im Haus

Neben der Anlage im Wohnzimmer will man auch in anderen Räumen Radio hören oder Musik genießen. Praktisch sind dazu Radios und Lautsprechermodule im Installations-Rastermaß für die Wandmontage. Noch besser: Denken Sie schon zum Start über eine fest installierte Multiroom-Musikverteilung nach oder lassen Sie diese vorbereiten. Neben Daten- und Telefonkabeln lassen sich auch Audioleitungen aus dem Technikraum in verschiedene Zimmer legen.

8. Mobilgeräte Laden

In Ihrem neuen Haus können Sie Vorkehrungen gegen hässliche Wandwarzen treffen – die unvermeidlichen Steckernetzteile für Smartphones und Tablets.

Ladestation für Mobilgeräte
Eine USB-Ladedose oder ein Ladedock an der Wand stört weniger als zig USB-Netzteile in Steckdosenleisten.

Mittlerweile gibt es USB-Ladedosen, in die Sie Ihr Smartphone-Ladekabel direkt einstecken können. Alternativ bieten einige Hersteller auch Einbau-Ladedocks an. Damit ist das Telefon auch gleich aus dem Weg.

9. E-Auto-Ladestation vorsehen

Auch wenn Sie heute noch ein Auto mit Verbrennungsmotor fahren – im Neubau sollten Sie die Weichen für die kommende Elektromobilität stellen. Grundvoraussetzung für zügiges Laden in der eigenen Garage ist ein separat abgesicherter Starkstromanschluss – vergleichbar mit dem Elektro-Herdanschluss in der Küche.  Ist Ihnen die Installation zu teuer, dann lassen Sie zumindest schon jetzt Leitungen mit großem Querschnitt in die Garage verlegen.

10. Außenbeleuchtung

Die Terrasse sollte angenehm beleuchtet sein. Sehen Sie mehrere Lichtauslässe vor, am besten an verschiedenen Seiten. Auch Steckdosen sind praktisch, etwa für den Elektogrill und die Kühlbox. Wichtig: Die Stromanschlüsse abschaltbar machen, damit Sie möglichen Einbrechern nicht mit Strom aushelfen. In Garten sollte Beleuchtung zumindest vorgesehen sein – etwa mit Leerrohren (siehe Tipp 12).

11. Überspannungsschutz

Nicht nur bei einem Blitzeinschlag besteht Gefahr für empfindliche Elektrogeräte. Auch andere starke Netzschwankungen können empfindlichen elektronischen Geräten im Haus gefährlich werden. Ein Überspannungsschutz wie der Dehnshield ZP ist laut DIN VDE 0100-534 seit Oktober 2016 auch in Privathäusern Pflicht. Prüfen Sie also im Angebot, ob der Überspannungsschutz vor der Hauptsicherung und dem Stromzähler vorgesehen ist.

12. Im Zweifel: Leerrohre

Auch bei der besten Planung gilt: Man kann nicht alles vorhersehen. Für künftige Erweiterungen der Elektroinstallation lassen sich aber dort nachrüstungsfreundliche Leerrohre einbauen, wo die technische Entwicklung besonders rasant vorangeht – etwa bei der TV-Anlage oder im Heimkino, wo alle paar Jahre ein neues Bild- oder Tonformat aufkommt, das neue oder zusätzliche Kabel verlangt.

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