Elektronik erhält Einzug ins Bad
Der Kühlschrank, der spricht und mitteilt, dass die Milch ausgeht oder sie gleich selbst bestellt. Die Heizung, die über Smartphone aus der Ferne gesteuert ein paar Grad zulegt, weil die Besitzer in ein paar Stunden aus dem Urlaub zurückkommen. Manches klingt noch wie Zukunftsmusik, anderes ist schon Realität im digitalen Zeitalter. Auch im Badezimmer hat die intelligente Elektronik Einzug gehalten. Immer mehr Teile seines Inventars lassen sich auf die ein oder andere Weise automatisch steuern.
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Das ist nicht nur Spielerei, sondern bedeutet einen Zuwachs an Bequemlichkeit. Ein Beispiel dafür sind elektronische Armaturen, wie man sie in öffentlichen Sanitäranlagen schon länger kennt. Ein Sensor erkennt per Infrarot, wenn sich Hände nähern und schaltet automatisch das Wasser an, sodass dieses nur fließt, so lange es wirklich gebraucht wird. Das spart Ressourcen. Außerdem kann man so stark verschmutzte Hände waschen, ohne die Armatur zu verschmieren. Und für Menschen mit körperlichen Gebrechen, wie Arthrose, ist es eine Erleichterung, wenn sie nicht mit Hebeln hantieren müssen. Entsprechende Armaturen gibt es ebenfalls für Wannen und Duschen. Nur die Temperatur muss man noch manuell einstellen, entweder mit einem Temperaturwahlhebel oder innovativ über elektronische Tipptasten.
Innovationen auf dem stillen Örtchen
Auch vor der Toilette hat die digitale Revolution nicht Halt gemacht. Frischluftspray ist out. Stattdessen werden die Gerüche genau da abgesaugt, wo sie entstehen. Dies geschieht vollautomatisch über eine elektronische Personenerfassung oder alternativ per Schalter. Für maximale Sauberkeit kann das WC zudem mit einer Dusche ausgestattet werden. Dabei spült ein körperwarmer Wasserstrahl den Po ab. Ein weiteres Feature, das nicht nur Kindern, sondern auch älteren Menschen gefallen dürfte, ist der höhenverstellbare Toilettensitz. So lässt sich das Niveau individuell auf den jeweiligen Nutzer anpassen. Für die Kleinen weiter unten, den Senioren erleichtert dagegen eine erhöhte Position das Hinsetzen. Mit einer ähnlichen Vorrichtung können auch Waschbecken ausgerüstet werden.
Zieht dann noch die Intelligenz ein ins Badezimmer, bekommt jeder seinen individuellen Hygieneanspruch oder Wellnesswunsch automatisch erfüllt. Die Multifunktionsdusche weiß genau, welche Temperatur und welche Art Wasserstrahl ich bevorzuge, schaltet je nach Programmwahl den Dampf ein, lässt die Lieblingsentspannungsmusik ertönen und das dazu passende Licht leuchten. Noch wird so etwas über ein Steuerungspaneel in Gang gesetzt. Aber bald wird es genügen, wie bei Apples „Siri“ den Befehl mündlich zu erteilen. Viele Deutsche sind jedenfalls für das Bad der Zukunft bereit. Wie eine Umfrage der Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft zeigte, stehen fast die Hälfte der Interviewten solchen Neuerungen positiv gegenüber.