Smart Home richtig planen

Modernes Smarthome
Foto: Jung

Bei der Planung legen Sie die abgesicherten Stromkreise im Haus fest. Dasselbe gilt für schaltbare Lichtkreise und Steckdosen. Einen Anhaltspunkt für den Bedarf und die Kosten im Smart Home geben die verschiedenen Standards der „Initiative Elektro+ ”.

 

Schalterdesign und Ausstattung für ein Smart Home

Das Auge schaltet mit – ein wichtiger Teil der Bemusterung betrifft deshalb das Design der Taster und Steckdosenrahmen. Die Vielfalt wächst immer weiter an, etwa mit flächenbündigen Design-Schalterprogrammen. Je komplexer und schicker die Modelle, desto höher steigt nicht nur der Preis für die Schalter und Abdeckungen. Dadurch wird die Installation immer aufwendiger.

Im Neubau ist es gut, wenn die Elektroinstallation ready für Smart Home ist. Das bedeutet: Zwei Geräte ersetzen den Lichtschalter – ein zentral im Schaltschrank installierter Aktor schließt den Stromkreis pro Leuchte sowie Taster, die den jeweiligen Aktor ansteuern. Die Schalt- oder Dimmaktoren kann der User frei auf jeden Taster programmieren, der dann jeweils einen oder mehrere Verbraucher steuert. Diese Installation gibt es in verschiedenen Ausführungen.

Fernsehempfang und Medien-Verteilstelle

Zusammen mit der Elektroinstallation im Smart Home ist die Verlegung der Antennenkabel für den TV-Empfang möglichen. Klären Sie in diesem Zuge, welchen Empfang sie sich für Ihr Fernsehprogramm wünschen. Über Satellit gibt es die größte freie Senderauswahl. Kabelempfang erspart die Installation einer Schüssel auf dem Dach. Mit Internet-Fernsehen, etwa „Telekom Entertain TV”, reicht der Netzwerkanschluss zum Fernsehen. Um auf Dauer flexibel zu sein, ist ein Antennen- und ein Netzwerkanschluss ins Wohnzimmer und alle anderen Räume mit TV-Empfang zu verlegen.

Das Fernsehprogramm lässt sich über verschiedene Wege empfangen – neben Kabel und Satellit wird etwa auch die IPTV-Übertragung (Fernsehen via Internet) immer besser und beliebter. Foto: www.telekom.de

Telefon und DSL-Anschluss, Netzwerk, TV-Empfang: Die Medientechnik im Smart Home wird immer vielfältiger und ändert sich ständig, zum Beispiel, wenn Sie den DSL-Anschluss von der Telekom zum Kabelanbieter umstellen. Mit einer zentralen Medien-Verteilstelle im Technikraum bleiben Sie flexibel. Hier kommen die Leitungen und Daten für TV und Telefon an. Hier werden sie im jeweiligen Router verarbeitet und sternförmig weitergeleitet.

Netzwerkanschlüsse und Entertainment im Smart Home

Vernetzte Hausgeräte und Energiemanager brauchen an verschiedenen Stellen im Haus einen Netzwerkanschluss. Zum Beispiel am Stromzähler, bei der Heizungsanlage, am Fernseher, in der Küche und für die vernetzte Türklingel. Jedes per Kabel vernetzte Gerät verringert die WLAN-Belastung und schafft Bandbreite für Smartphone, Tablet & Co.

Neben der Anlage im Wohnzimmer im Smart Home ist es auch ein Genuß, in anderen Räumen Radio oder Musik zu hören. Notwendig sind dazu Radios und Lautsprechermodule im Installations-Rastermaß für die Wandmontage. Noch besser: Denken Sie beim Start über eine fest installierte Multiroom-Musikverteilung nach oder beauftragen Sie die Vorbereitung. Neben Daten- und Telefonkabeln können Sie auch Audioleitungen aus dem Technikraum in verschiedene Zimmer legen.

Mobilgeräte laden, E-Auto tanken

In Ihrem neuen Smart Home müssen keine hässlichen Wandwarzen sein – gemeint sind die unvermeidlichen Steckernetzteile für Smartphones und Tablets. Mittlerweile gibt es USB-Ladedosen, in die Sie Ihr Smartphone-Ladekabel direkt einstecken. Alternativ bieten manche Hersteller Einbau-Ladedocks an. Damit ist das Telefon gleich aus dem Weg.

Grundvoraussetzung für zügiges Laden in der eigenen Garage ist ein separat abgesicherter Starkstromanschluss – vergleichbar mit dem Elektro-Herdanschluss in der Küche. Ist Ihnen die Installation zu teuer, dann legen Sie zumindest früh Leitungen mit großem Querschnitt in die Garage.

Außenbeleuchtung und Überspannungsschutz

Die Terrasse kann angenehm beleuchtet sein. Sehen Sie mehrere Lichtauslässe vor, am besten an verschiedenen Seiten. Steckdosen sind praktisch, etwa für den Elektogrill und die Kühlbox. Wichtig: Die Stromanschlüsse abschaltbar machen, damit Sie möglichen Einbrechern nicht mit Strom aushelfen. Im Garten hilft es, Beleuchtung zumindest vorzusehen – etwa mit Leerrohren.

Was gibt es Schöneres, als ein lauer Sommerabend auf der dezent illuminierten Terrasse? Foto: www.jung.de

Nicht nur bei einem Blitzeinschlag besteht Gefahr für empfindliche Elektrogeräte. Auch andere starke Netzschwankungen gefährden empfindliche elektronische Geräte im Haus. Ein Überspannungsschutz wie der „Dehnshield ZP” ist laut DIN VDE 0100-534 seit Oktober 2016 in Privathäusern Pflicht. Prüfen Sie deshalb im Angebot, ob der Überspannungsschutz vor der Hauptsicherung und dem Stromzähler vorgesehen ist.

Für künftige Erweiterungen der Elektroinstallation im Smart Home lassen Sie sich nachrüstungsfreundliche Leerrohre einbauen. So sind Sie für alle technischen Entwicklungen gut gerüstet. (Text: Reinhard Otter)

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