Solarstrom zur Eigenproduktion

Solarenergie
Foto: BSW- Solar

Mit Blick auf eine hohe Solarrendite kommt, neben einem möglichst günstigen Anschaffungspreis und einem sonnenreichen Standort, dem Anteil des im eigenen Haus verbrauchten Solarstroms eine entscheidende Bedeutung zu. Dabei gilt der grundsätzliche Zusammenhang: Je höher der Eigenverbrauchsanteil und der Preis für Haushaltsnetzstrom, desto höher fällt das Rendite-Plus aus. Zur Orientierung kann man davon ausgehen, dass der Anstieg des Eigenverbrauchsanteils um zehn Prozent einen Renditeanstieg um circa 1,3 Prozent bedeutet.

Eigenverbrauchsanteile von 30 Prozent sind Standard

Übrigens: Hinsichtlich der Rendite-Optimierung wird es künftig immer wichtiger, die Solarstromanlage nicht zu groß auszulegen. Das bedeutet, die Zahl der Module zum Beispiel nicht blind entsprechend der verfügbaren Dachfläche auszuwählen, sondern sich an der Eigenverbrauchsquote zu orientieren. Realistisch erzielbar sind Eigenverbrauchsanteile des selbst erzeugten Stroms bis etwa 25 Prozent.

Energiemanagement-Systeme: bis zu 40 Prozent Eigenanteil

Höhere Anteile bis etwa 40 Prozent lassen sich nur mit besonderen Anstrengungen erreichen: durch eine bedarfsgerechte Anlagenplanung, durch eine aktive Verbrauchsanpassung und durch ein gutes Lastmanagement mittels spezieller Energiemanager-Systeme.

Letztere steuern den Einsatz von Stromverbrauchern im Haushalt entsprechend den Geräteanschlussleistungen und dem aktuellen und geplanten Solarertrag der Photovoltaikanlage. Manche Energiemanager-Systeme können sogar Handlungsempfehlungen errechnen. Sie verknüpfen dazu das erlernte Verbrauchsprofil des Haushalts mit der Solarstrom-Erzeugungsprognose, basierend auf einem Wettervorhersage-Tool für den Anlagenstandort.

Übrigens: Zu einem spürbar höheren Solarstromeigenverbrauch kann auch eine Elektro-Wärmepumpe in Verbindung mit einem Heizwasserpufferspeicher beitragen. Voraussetzung dafür ist jedoch ein spezielles Regelgerät, welches das Solarstromangebot mit dem Wärmepumpenbetrieb intelligent verknüpft. Praktisch sind außerdem Elektro-Fahrzeuge, die gleichzeitig als Speicher und Verbraucher für den selbst produzierten Strom fungieren.

Batterie-Speicher erreichen 60-prozentigen Eigenanteil

Deutlich höhere Eigenverbrauchsanteile bis etwa 60 Prozent (und darüber hinaus) sind nur mit leistungsfähigen Batterie-Speichern zu erreichen. Diese nehmen den überschüssigen Solarstrom auf, der sich dann zeitversetzt während der schwächeren Einstrahlzeiten nutzen lässt.

Blei-Akkus erreichen etwa 2.000 bis 3.000 Vollladezyklen, wobei die Entladetiefe meist auf 50 bis 60 Prozent begrenzt ist. Der Wirkungsgrad liegt zwischen etwa 80 und 90 Prozent. Wenn die kalendarische Lebensdauer von etwa 10 bis 15 Jahren erreicht ist, ist die Kapazität der Batterie auf 80 Prozent des Nennwertes gesunken. Durchschnittlich 15 bis 20 Jahre halten Lithium-Ionen-Batterien kalendarisch durch. Sie schaffen etwa 5.000 bis 7.000 Vollzyklen, lassen sich beinahe zu 100 Prozent entladen und erreichen Wirkungsgrade von etwa 90 bis 95 Prozent.

Die passende Größe eines Batteriespeichers sowie dessen Wirtschaftlichkeit sollte ein Solar-Fachmann anlagenbezogen ermitteln. Inzwischen gibt es im Internet mehrere Tools, mit denen ein Photovoltaikanlagenbesitzer die Wirtschaftlichkeit recht genau auch selbst abschätzen kann. Derzeit ist davon auszugehen, dass kleine Batteriespeicher in den meisten Einsatzfällen rechnerisch noch keine oder, bezogen auf die Gesamtlebensdauer, nur eine vage oder geringe Rendite abwerfen. Daran ändert auch das Förderproramm für die Anschaffung eines Batteriespeichers für netzgekoppelte Photovoltaik-Anlagen nichts. Letztlich läuft die Zeit zugunsten der Akkus, da die Solarstrom-Einspeisevergütung weiterhin sinkt und die Haushaltsstrompreise tendenziell in den kommenden Jahren eher steigen werden.

Mit welchen Erträgen und Kosten ist zu rechnen?

Mit einem Batteriespeicher machen Hausbesitzer ihr Haus unabhängiger vom öffentlichen Netz und von künftigen Strompreissteigerungen. Diese Unabhängigkeit von den Energieriesen ist es, die die Stromspeicher und Photovoltaikanlagen auch in Zukunft für Bauherren interessant machen.

Durchschnittlich gute Anlagen erreichen je nach Lage durchschnittliche Jahreserträge von 860 Kilowattstunden (kWh) in Nordwest-Deutschland, 920 kWh in Ostdeutschland und bis zu  970 kWh im Süden der Republik. Als Faustregel gilt: Eine Anlage mit einer Nennleistung von 1000 Watt, was einem Kilowattpeak (kWp) entspricht, benötigt eine Photovoltaik-Modul-Fläche von etwa acht bis zehn Quadratmeter. Wichtig für einen hohen Ertrag ist ein verschattungsfreier Modul-Standort.

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