Wissen: Heizungsregelung

Richtig Heizen
Foto: Danfoss

Der Einbau einer Heizungsregelung ist keine Frage der Freiwilligkeit, sondern ist im Gebäudeenergiegesetz (GEG) für Neubauten verpflichtend vorgeschrieben. Dies ist keine Schikane des Gesetzgebers, sondern eine sinnvolle Maßnahme, um Energie zu sparen, aber auch um den Wohn- und Wärmekomfort zu erhöhen. Denn wer hält sich während der Heizperiode schon gerne in einem Zimmer auf, in dem es entweder immer zu warm oder zu kalt ist?

Bedarfsgerecht temperieren

Die sogenannte witterungsgeführte Regelung, die meist am oder im Wärmeerzeuger sitzt, ist die erste Spar- und Komforteinrichtung. Diese erfasst die Außentemperatur mittels eines Außenfühlers, wertet die Daten aus und bestimmt daraus die vom Kessel bereitzustellende Vorlauftemperatur. Hierbei gilt: Je kälter es draußen ist, desto höher steigt die Vorlauftemperatur, wobei es einen Maximalwert gibt, der abhängig vom Wärmeverteilsystem bei Neubauten zwischen etwa 35 und 50 Grad Celsius liegt. Steigt die Außentemperatur, wird die Vorlauftemperatur verringert, damit das Heizwasser weder unnötig aufgeheizt noch sinnlos heiß im Haus umgewälzt wird.

Individuell einjustieren

Für die richtige Zuordnung von Außen- und Heizwasservorlauf-Temperatur sorgt die sogenannte Heizkurve bzw. Heizkennlinie. Sie ist ein wichtiger Bestandteil des Heizkesselreglers und muss bei der Inbetriebnahme vom Handwerker – passend zu den individuellen Gegebenheiten des Gebäudes – einjustiert werden. Modernste Regler verfügen sogar über eine selbstadaptierende Heizkurven-Funktion. Zudem wird die Einbindung des Reglers per Wlan ins heimische Netz immer beliebter. Dadurch wird eine Überwachung, Bedienung und Einstellung aus der Ferne möglich und es lassen sich zum Beispiel Wetterdaten und -prognosen für die energetische Optimierung nutzen.

Einzelraumregelsystem. Foto: Danfoss

Bei diesem Einzelraumregelsystem lassen sich die Temperaturen jedes Heizkörpers individuell auch per App anpassen. Foto: Danfoss

Wunschtemperatur wählen

Als nächste Regel-Stufe sorgt die Einzelraumregelung für individuelle und energetisch effiziente Temperaturniveaus in den Wohnbereichen. Spezielle Ventile drosseln oder erhöhen dazu den Heizwasserdurchfluss bei Heizkörpern und Flächenheizungen. Dabei berücksichtigen sie unter anderem die Wärmeabgabe von Personen sowie eine starke Sonneneinstrahlung. Zur technischen Umsetzung gibt es mehrere Möglichkeiten. Preislich am interessantesten sind die an Heizkörpern installierten Thermostatventile. Einmal eingestellt halten die Regler die Wunschtemperatur automatisch relativ konstant. Wer Heizenergie sparen möchte, muss allerdings eine gewisse Disziplin aufbringen, um das Ventil immer wieder von Hand auf- und zuzudrehen.

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Regelung des Wärmeerzeugers. Foto: Vaillant

Die Regelung des Wärmeerzeugers muss der Fachhandwerker immer individuell einjustieren. Foto: Vaillant

Programmierbarer Komfort

Mehr Komfort für Heizkörpersysteme bieten programmierbare Thermostatköpfe mit Batterieantrieb. Sie öffnen oder schließen automatisch entsprechend den einprogrammierten Daten. Dadurch erhöhen sich sowohl die Energieeinsparung als auch der Wärmekomfort insbesondere in Räumen, die regelmäßig zu bestimmten Zeiten oder nur für kurze Zeit am Tag genutzt werden. Wenn die Bewohner zum Beispiel um sieben Uhr morgens aufstehen, ist es im Bad und im Essbereich schon angenehm warm.

Beim Kauf eines Produkts empfiehlt es sich darauf zu achten, dass es sich möglichst einfach programmieren lässt. Und gut zugängliche Bedienelemente sowie ein leicht ablesbares und eventuell kippbares Display erhöhen den Komfort beim Einstellen.

Heizungsregelung. Foto: Viessmann

Auf Displays von Heizungsreglern mit grafischer Darstellung lassen sich rasch alle wichtigen Temperaturwerte ablesen. Foto: Viessmann

Alle Räume unter Kontrolle

Bauherren, die noch mehr Bedienkomfort, Funktionen und Einstellmöglichkeiten wünschen, sollten ein funkgesteuertes Einzelraumregelsystem wählen. Bei diesen Produkten kann man an einem Bediengerät, oft mit Touchdisplay, die Zeit- und Temperaturprogramme für mehrere Räume gleichzeitig einstellen. Die entsprechenden Auf-/Zu-Befehle werden dann bei Bedarf an die elektronischen Heizkörperregler drahtlos übertragen. Verlässt man das Haus, reicht ein Knopfdruck, um ein Absenkprogramm für alle Heizkörper zu aktivieren. Tipp: Achten Sie bei der Produktauswahl auf eine möglichst einfache, intuitive Bedienung sowie auf für Sie nützliche und wichtige Zusatzfeatures, wie eine Bedienung aus der Ferne per App oder PC oder die Einbindung in ein Smarthome-System.

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