Bye, bye Ammenmärchen. Kork ist nicht nur für Allergiker geeignet.

Kork als Bodenbelag
Foto: AdobeStock_Kork

Kork ist als Bodenbelag gut für Allergiker. Keine Sorge, das stimmt noch immer, aber Kork hat weitaus mehr Potential als nur „gut für Allergiker“ zu sein. Jeder Mensch kommt häufiger in Berührung mit Kork, als er vielleicht denken mag, denn Kork gibt es nicht nur auf dem Boden. Kork steckt in der Weinflasche. Kork dämmt die Rakete, die der Raumfahrt dient. Kork ermöglicht auf Flugzeuglandebahnen weiche Landungen. Kork wird in Smartphone-Hüllen ebenso verbaut wie bei Fahrradlenkern. Diese kleine Potenzialanalyse soll daher voll und ganz dem Korkboden gewidmet werden.

Daher kommt das Material

Die Korkeiche ist vor allem in Portugal zu finden. Hier wächst der Baum auf einer Fläche, die unendlich groß zu sein scheint und deckt damit die Hälfte des Korkbedarfs weltweit. Doch wer nun glaubt, die Korkeiche ist ein ganz gewöhnlicher Baum, der irrt sich, denn die Rinde der Korkeiche ist durchaus eine Besonderheit.

Sie wächst rasend schnell und so dick wie bei kaum einem anderen Baum. Und genau diese Rinde wird dann manuell abgeschält und weiter verarbeitet zu all den Produkten, die es mittlerweile aus Kork gibt. Etwa alle neun Jahre erneuert sich das Kork-Kleid der Korkeiche und ist damit buchstäblich ein nachwachsender Rohstoff. Ist der Kork erst abgeschält, kann die Korkeiche zudem noch deutlich mehr CO2 binden als mit Rinde. Fazit: Das Klima verbessert sich dadurch ebenfalls.

Deswegen darf Kork zu Hause einziehen

Im Kampf um das Material für die Bodengestaltung hat Kork die Nase um Längen vorn. Das Naturprodukt ist besonders gelenkschonend und sorgt auch ohne Fußbodenheizung für warme Füße. Apropos Fußbodenheizung: Möglich ist das Verlegen von Kork nur auf einer Warmwasser-Fußbodenheizung. Auf einer Elektrofußbodenheizung funktioniert dieser Bodenbelag nicht. Verschiedene Farben und Oberflächen ermöglichen eine trendige Gestaltung der Wohnräume mit Kork. Zudem sichert bedruckter Kork den Naturstoff vor dem Ausbleichen. Während natürlicher Kork sich mit der Zeit dem Lichtwurf anpassen würde, ist das bei bedruckten Böden nicht der Fall.

Warum Kork der Spitzenreiter unter den Bodenmaterialien ist, zeigt sich im Direktvergleich zu anderen Bodenmaterialien:

  • Korkböden sind wärmer als Fliesen.
  • Korkböden sind elastischer als Holz.
  • Korkböden sind hygienisch.
  • Korkböden sind leiser als Laminat.
  • Korkböden sind designtechnisch in Beton-, Holz- und Stein-Optik zu haben.

Wer das Naturprodukt als Hersteller auch noch ökologisch und gesundheitlich unbedenklich weiterverarbeitet, darf sich mit Fug und Recht über das Testurteil „gut“ freuen.

Für diese Verwendung ist Kork geeignet

Wer mit dem Gedanken spielt, Kork als Bodenbelag einzusetzen, sollte auf diese Experten-Hinweise achten:

  1. Geeignet sind Korkböden vor allem für Wohn- und Schlafräume. Wer den Naturstoff in Bad und Küche verwenden möchte, muss den Boden auf seinen Einsatz in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit vorbereiten. Soll Korkboden in Bad und Küche verlegt werden, muss die Oberfläche mit einem speziellen Wasserlack versiegelt werden, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern. Zusätzlich gilt es die Enden (Kanten) entsprechend zu schützen, damit auch hier keine Feuchtigkeit eindringen kann. Grundsätzlich muss im Nassbereich der Kork verklebt werden. Das verhindert, dass durch die schwimmend verlegten Fugen Feuchtigkeit eintritt, die mitunter auch Schimmelbildung begünstigen könnte. Auch in Büros, Praxen oder in Kindergärten ist ein Korkboden eine attraktive Lösung. Hier punktet Korkboden vor allem mit seiner Elastizität. Aber Achtung: Stehen schwere Gegenstände auf dem Boden, dauert es ein wenig bis der Boden sich wieder erholt hat.
  2. Je nach Korkbodenart wird der Korkboden entweder schwimmend verlegt (bei der Verwendung von Kork-Paneelen) oder verklebt (wenn Korkfliesen zum Einsatz kommen). Die Variante mit Kleber ist auch die, die in Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit zum Einsatz kommen wird. Da Korkfliesen nur eine geringe Aufbauhöhe aufweisen, sind sie bei Renovierungsarbeiten häufig die beliebtere Variante.
  3. Mit ein bisschen Pflege ist ein Korkboden ein besonders langlebiger Bodenbelag. Nach dem Verlegen des Bodens muss dieser versiegelt werden, um Abrieb zu verhindern und Schmutz leichter beseitigen zu können. Dafür wird meist auf Wachs, Öl oder Lack gesetzt. Ein Korkboden leidet darunter, wenn der Hausputz mit einer Überschwemmung der Böden einhergeht. Besser ist es, nur nebelfeucht zu wischen. Auch scharfe Stuhlfüße beschädigen den Boden schnell.
  4. Natürlich ist dem Kork sein altes Label erhalten geblieben: Korkboden ist für Allergiker gut geeignet, weil er ein besonders hygienischer Bodenbelag ist. Gerade Allergiker können den Boden schnell absaugen oder feucht abwischen. Wichtig ist es, bei der Reinigung einen speziellen Korkboden-Reiniger zu verwenden. Dieser ist weniger scharf und greift die Oberfläche nicht an.
  5. Es gibt einige Kennwerte, die die Güte des Korks vermitteln. Grundsätzlich positiv zu bewerten ist das Kork-Logo des deutschen Kork-Verbandes. Bei schwimmendem Kork raten Experten zu einer Stärke von 2,5 Millimetern. Schwergewichtige Korkböden haben bessere Eigenschaften als Leichtgewichte.
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