7 Fragen rund um den Safe

Die Einbruchszahlen bleiben auf hohem Niveau. Und längst kann jeder zum Ziel der Kriminellen werden, selbst wenn er noch so sehr auf Sicherheitsmaßnahmen setzt. Doch worauf sollten Normalverbraucher eigentlich beim Thema Safe achten? Dazu haben wir die wichtigsten Fragen zusammengestellt.

1. Wieso sollte ich einen Safe brauchen?

Weil man davon ausgehen muss, dass absolut jedes Versteck, das man sich einfallen lassen kann, breit bekannt ist – das gilt sowieso für sämtliche Verstecke, die eigentlich gut sind, aber dann schön breit medial herausposaunt werden. Auch Einbrecher surfen im Netz und schauen fern.

Zudem können die meisten Heim-Sicherheitsmaßnahmen nur zwei Dinge: Melden und verzögern. Nur ein Safe ist eine wirkliche harte Nuss, die sich selbst wenn Einbrecher handfestes Werkzeug mitbringen, unmöglich in annehmbarer Zeit knacken lässt.

Der Safe ist die letzte Rückversicherung für den Fall, dass sämtliche anderen Maßnahmen versagt haben. Insbesondere dann, wenn man länger außer Haus ist.

2. Wie groß sollte er denn sein?

Als Normalverbraucher benötigt man in der Regel keinen Dagobert-Duck-artigen Geldschrank von wandfüllenden Abmessungen. Tatsächlich muss er nur groß genug sein, um die wichtigsten und/oder schwer ersetzlichen Dinge aufzunehmen. Dazu sollte man überlegen, was man alles im Haus hat, das sich schnell und leicht greifen lässt und dessen Besitz im Verlust-/Zerstörungsfall vielleicht nur schwer nachweisbar wäre:

  • Kameras/andere teure Elektronik
  • Wichtige Unterlagen (Geburts- und Heiratsurkunde, Testament, Fahrzeugbrief etc.)
  • Schmuck/Edelmetalle
  • Festplatten/Sticks (auf denen sich wichtige Daten befinden)

Letzten Endes reicht dein meisten Familien ohne größeren Wertsachenbesitz ein Safe, der zwei, drei Aktenordner aufnehmen kann.

3. Welches Schloss sollte ich verwenden?

Tatsache ist, dass es vier Methoden gibt, um einen Safe zu entriegeln:

  • Spezieller Bartschlüssel
  • Mechanisches Zahlenschloss
  • Elektronisches Zahlenschloss
  • Elektronisches Zahlenschloss mit Bartschlüssel für den Notfall

Dabei sollte man sich nicht täuschen lassen, auch ein feuerfester Tresor kann durchaus elektronische Schlösser haben – wobei Brandschutz sowieso ein Feature ist, dem man als Normalverbraucher ein ebenso großes Augenmaß schenken sollte wie dem Einbruchschutz.
Schlüssel haben dabei das Problem, dass man sie natürlich verlieren kann – zudem gehen viele Einbrecher davon aus, dass sie irgendwo versteckt sind und gehen dann mit entsprechenden Ergebnissen auf die Suche.
Zahlenschlösser, egal ob elektronisch oder mechanisch, sind deshalb die bessere Methode. Allerdings muss man absolut sicherstellen, einen Code zu verwenden, den man niemals vergessen kann. Und das sollte nicht gerade der Hochzeitstag oder ein anderes, leicht herauszufindendes Datum sein.

4. Wo sollte ich den Safe installieren?

Tendenziell tief im Haus. Abermals aus mehreren Gründen:

  1. Gerade bei Fertighäusern ist oft nur in Kellerräumen die nötige Massivität vorhanden, um den Safe verankern zu können. Die normalen Wände sind nicht stabil genug. Das jedoch ist, wie noch zu lesen sein wird, eine Grund-Voraussetzung für echte Sicherheit.
  2. Sollte das Haus brennen soll die Einwirkzeit von Hitze so gering wie möglich gehalten werden. Und Feuer steigt nach oben.
  3. Falls das Haus durch einen schweren Brand oder ein anderes Unglück zusammenbrechen sollte, ist der Keller abermals der Bereich, der erfahrungsgemäß am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen wird.

Für alle Menschen, die nicht in einem hochwassergefährdeten Gebiet leben, ist die beste Installationszone daher im Keller auf Brusthöhe.

So kann man den Tresor einerseits komfortabel bedienen. Andererseits gibt es jedoch bei Bränden oder Rohrbrüchen keine Probleme, wenn (Lösch)Wasser in den Kellerraum eindringt – denn ähnlich wie beim Brandschutz halten die meisten Tresore auch Wasser nur für einen begrenzten Zeitraum ab.

5. Muss der Tresor verankert werden?

Ja. Der Dachverband der deutschen Versicherer geht sogar so weit, folgendes zu empfehlen:

„Wenn das Aufbrechen eines Wertschutzschrankes zu lange dauern würde, bleibt dem Täter noch die Möglichkeit, den Tresor als Ganzes zu stehlen, um ihn dann in Ruhe an einem anderen Ort zu knacken. Um diesem ernst zu nehmenden Risiko zu begegnen, müssen Safes gemäß den Vorgaben des Herstellers verankert werden. Ausgenommen davon sind lediglich Behältnisse, deren Abtransport schon aufgrund des Eigengewichtes von über 1000 kg sehr unwahrscheinlich ist“
Und diese Tonne Gewicht erreicht ein Normalverbraucher-Schrank bei weitem nicht.

Allerdings: Das korrekte Verankern eines Safes ist definitiv nichts, was sich mit ein paar Schrauben und Kunststoff-Dübeln aus dem Baumarkt realisieren lässt.
Dazu braucht es einerseits Dübel, die zum Wandmaterial passen. Und dazu auch noch die entsprechenden Schrauben aus Spezialstahl.
Und es ist auch längst nicht jedes Trägermaterial geeignet. Die En 14450 fordert als Mindestmaß einen Ausreißwiderstand von mindestens 20 Kilonewton – Bims- und sonstige Leichtbetonmauerwerke scheitern bereits an dieser Hürde.

Im Zweifelsfall sollte deshalb zusammen mit einem Fachmann eruiert werden, wo und wie der Safe am besten verankert werden kann. Wer auf eigene Faust losdübelt, bekommt mitunter Versicherungsprobleme, falls dennoch der ganze Tresor entwendet wird.

6. Muss ich das der Versicherung melden?

Auf jeden Fall. Tatsächlich sollte man seinen Versicherer schon vor dem Kauf des Tresors mit an Bord nehmen. Denn einerseits wird, bezogen auf die Schutzklasse des Schranks, nur bis zu einer Maximalhöhe versichert.
Andererseits kann es auch sein, dass die Versicherung zusätzliche Anforderungen macht oder einem mit ihrer Expertise auch einfach nur gute Profi-Ratschläge hinsichtlich Größe, Aufstellungsort und Verankerung gibt, die besser auf die realen örtlichen Gegebenheiten angepasst sind.

7. Was, wenn ich nicht mehr an den Inhalt komme?

Bevor wir diese Frage beantworten, soll zunächst ein häufiger Irrglaube ausgeräumt werden. Viele Menschen denken nämlich, dass ein elektronisches Zahlenschloss sich nicht mehr öffnen ließe, wenn die Batterie leer wäre.
Stimmt aber nicht. Denn entweder kommt man von außen an das Batteriefach, dann kann man ganz einfach tauschen. Oder aber es befinden sich an der Vorderseite Pole, gegen die man eine frische Batterie halten kann, um den Code einzugeben.

Allerdings: Was, wenn man schlicht den Code vergessen hat oder der Schlüssel nicht mehr auffindbar ist?

  1. Versicherung benachrichtigen
  2. Sich mit Eigentumsnachweis an den Hersteller wenden
  3. Falls das nichts bringt, Spezialdienst engagieren (i.d.R. teuer)

Solche Dienste haben zwar ihre Methoden, um Safes auch gewaltfrei zu öffnen. Verlassen sollte man sich jedoch darauf nicht. Mit etwas Pech ist es dann nötig, viele Stunden lang die Tür mit roher Gewalt aufzustemmen.

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